Raum für die Musik und Raum für die Gesundheit
Der Musikverein plant ein exaktes Gesundheitskonzept für Künstler und Mitglieder und weicht mit großen Orchesterkonzerten eventuell in die Stadthalle aus.
Der Musik und der Gesundheit Raum geben“: So lautet der Selbstauftrag des seit 1815 bestehenden Musikvereins in Zeiten von Corona und für die Zukunft. „Wir arbeiten intensiv an einem Gesundheitskonzept für die Künstler und unsere Mitglieder“, sagt Michael Nemeth. Das solle in jedem Fall den ganzen Herbst über halten, weil man ja nicht wisse, wann und wie sich die Sicherheitsvorgaben änderten.
Mit kleinen Kammerkonzerten werde man, um die Abstandsregeln einhalten zu können, in den Stefaniensaal übersiedeln, verrät der Intendant. Und für die großen Orchesterkonzerte und Sonderkonzerte sei es notwendig, die Stadthalle in die Überlegungen mit einzubeziehen, auch wenn die Akustik dort für klassische Musik leider nicht ideal sei.
„Unsere Option 2 ist es, gewisse Programme für kürzere Konzerte zu adaptieren und diese mehrfach und ohne Pause im angestammten Saal zu bieten“, sagt Nemeth.
Und für Option 3, falls internationale Künstler noch länger nicht anreisen könnten, habe man schon viele heimische Musiker kontaktiert, die bereit seien, im Ernstfall einzuspringen.
Nemeth will alle 21 im Frühjahr ausgefallenen Projekte bis
2022 in das Musikverein-programm einbringen, je nach Verfügbarkeit auch mit allen eingeladen gewesenen Künstlern. Jedenfalls wurden keine Konzerte gestrichen, vorerst nur verschoben; auch schon ein weiteres der neuen Spielzeit, nämlich das von Hubert von Goisern – vom 9. November auf 30. Mai 2021.
Fix ist, dass man bereits jetzt für die geplanten Galakonzerte – u. a. mit dem Publikumsliebling Cecilia Bartoli (8. April) oder dem Jazzpianisten Chick
Corea (9. März) – Karten kaufen kann. Die Abonnements werden aufgrund der vagen Lage allerdings erst knapp vor Saisonstart ausgeschickt. Weitere Details werden am 24. Juni präsentiert.
Begeistert zeigt sich Michael Nemeth vom großen Verständnis der 2700 Musikverein-mitglieder für die heikle Situation: „Es gab fast keine Stornierungen bei den Abos, keine aliquoten Rückforderungen von Geldern und etliche Spenden. Da spürt man die starke Loyalität und das, was uns Veranstalter mit unserem Publikum eint: die Vorfreude auf die nächsten gemeinsamen musikalischen Erlebnisse.“Michael Tschida Details, Abonnements und Karten: Tel. (0316) 82 24 55. www.musikverein-graz.at
Musikverein-chef Michael Nemeth