„Es gibt jeden Tag Fälle von Rassismus“
Nach Protesten in den USA meldet sich die steirische schwarze Community: Rassismus und Diskriminierung seien auch für sie Alltag.
grund ihrer Hautfarbe begegnen, zu schildern. Das ist gut.“Vor allem Alltagsrassismus, zumeist Beschimpfungen im öffentlichen Raum, aber auch Probleme bei Bewerbungen für Jobs und Wohnungen sind die Hauptthemen, die derzeit bei der Stelle eingehen. Begleitet werden sie von Grabovac’ Team aktuell nicht nur rechtlich, sondern oftmals auch emotional.
„Viele Betroffene haben leider Angst, sich zu melden“, erzählt Livinus Nwoah aus Nigeria. Als Obmann des Grazer Vereins
„Ikemba“, der Projekte für Menschen mit Migrationshintergrund auf die Beine stellt, kennt er die Probleme aus dem eigenen Umfeld, aber auch vielfach von Erzählungen. Und auch er fühlt einen Aufbruch innerhalb der afrikanischen Bevölkerung in Österreich. Die Vorkommnisse hätten, so tragisch sie sind, einen positiven Effekt.
Zwar blicke er erschüttert und sprachlos nach Amerika, aber auch in der Steiermark gebe es eben immer wieder Übergriffe. Ob beim Einkaufen, in der Schule, am Arbeits- oder
Wohnungsmarkt: „Es gibt jeden Tag Fälle von Rassismus“, so Nwoah. Nur würde zu wenig darüber gesprochen werden. Eine Kultur des Schweigens, das sei es, was bei diesen Themen das Entmutigendste darstelle. Der Aufschrei, die Reaktionen und die neuen Stimmen, die sich nun auch innerhalb der steirischen schwarzen Community auftun, legen jedenfalls klar, dass das Bewusstsein der Bevölkerung wieder gestärkt wird. Schon am kommenden Samstag ist die nächste Demonstration in Graz angesetzt.