Kleine Zeitung Steiermark

Der Tanz mit dem Wolf geht von vorne los

- Von Uli Dunst und Gerhard Pliem

Nach mehreren Rissen von Schafen und einem Kalb flammt in der Steiermark die hitzige Debatte wieder auf, ob der Wolf bei uns Platz hat.

Der Wolf is(s)t in der Steiermark. Elf Schafe wurden Ende April in der Weststeier­mark gerissen, wenige Tage zuvor drei Schafe im Spielberge­r Ortsteil Lind, vor zwei Wochen zwei Schafe in Gaishorn. Bei all diesen Fällen brachten Dna-proben zutage, dass hier ein Wolf am Werk war. Und auch wenn die Bestätigun­g noch aussteht: Viele Anrainer gehen davon aus, dass hinter dem Riss eines vier Tage alten Kalbes im Gebiet zwischen Gaishorn und Treglwang zu Wochenbegi­nn auch das nun hierzuland­e wieder heimische Raubtier steckt. Am Mittwoch trafen sich

Bauern und Funktionär­e am „Tatort“in Gaishorn.

Und obwohl der betroffene Landwirt Josef Rainer seinen neunjährig­en Sohn beim Auffinden des gerissenen Kalbes mithatte, blieb er in einer ersten

Stellungna­hme ruhig: „Kein schöner Anblick, wenn die Rippen durchgebis­sen und Herz und Lunge ausgeräumt sind. Aber man weiß ja, dass ein Wolf keine Menschen angreift.“Peter Kettner, Obmann der Landwirtsc­haftskamme­r Liezen, sieht in wirtschaft­lichen Belangen dennoch dringenden Handlungsb­edarf: „Der Bauer darf nicht überbleibe­n. Das ist die Botschaft. Punkt. Wir brauchen klare Regeln, wer Schutzmaßn­ahmen zahlt, und genormte Abläufe für den Fall, dass ein Wolf in der Region auftaucht.“

Wie immer, wenn sich Risse durch den Wolf häufen, lässt das auch Befürworte­r und Gegner der Wolfsausbr­eitung in unserem Land aufschreck­en: Vor allem sein Auftreten in Siedlungsg­ebieten stellt für Agrarlande­srat Johann Seitinger (ÖVP) „eine massive Bedrohung dar“, und zwar nicht nur für betroffene Almbauern,

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Seitinger: „Zäune nicht realisierb­ar“
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Blaschka: „Keine Gefahr für Menschen“

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