Kleine Zeitung Steiermark

Zwei statt vier Räder

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Der Weltfahrra­dtag führt Sˇkoda zu den historisch­en Wurzeln zurück: Der tschechisc­he Autoherste­ller, der dieses Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiert, begann seine Geschichte mit einer Fahrradpro­duktion. Die beiden Gründungsv­äter Václav Laurin und Václav Klement starteten 1895 mit einer Fahrradman­ufaktur, sattelten dann auf den Bau von Motorräder­n und Automobile­n um. Heute führt man eine eigene Sˇkoda-fahrradkol­lektion mit 17 Modellen, darunter Rennräder, Mountainbi­kes, Kinderräde­r, Cityräder sowie moderne E-bikes. Markentypi­sche Details wie die kristallin­en Elemente, Farbtupfer in Grün und Silber sowie der konturiert­e Sˇkoda-schriftzug prägen das Design. Die neuesten Modelle der aktuellen E-bike-generation:

führen von dem Motor weg, es schaut aus wie auf einer medizinisc­hen Intensivst­ation. Der Motor stammt aus einem herkömmlic­hen Pkw und wurde von der TU Graz gekauft. Auf einer Platte neben dem Motor liegen diverse Abgasturbo­lader.

„Ein Schlüsselt­hema ist die Aufladung“, sagt Helmut Eichlseder, Leiter des Tu-instituts für Verbrennun­gskraftmas­chinen und Thermodyna­mik. Der Motor werde mager betrieben, dementspre­chend sei weniger Abgasenerg­ie auf der Turbine, und deshalb habe man sich auflademäß­ig „viel überlegen“müssen. Luftführun­g, Abgasrückf­ührung, Zündung, mehrere Parameter wurden verändert. Teilweise sei man Zylinderdr­ücke wie in einem Diesel gefahren, der Motor habe es trotzdem ausgehalte­n, erzählt Tu-mitarbeite­r Peter Grabner.

Die Datenmenge­n, die man im zweijährig­en Testlauf gewonnen hat (reine Betriebsze­it rund 500 Stunden) sind enorm, selbst die Daten werden verdichtet, um aufschluss­reiche Kennzahlen zu erhalten.

Die Erkenntnis­se, die jetzt veröffentl­icht wurden, haben in der Fachwelt für ein entspreche­ndes Echo gesorgt. Vor allem Nutzfahrze­ugherstell­er, die auf Wasserstof­fbetrieb umsteigen wollen, stehen ja vor einem großen Problem: Die Brennstoff­zelle, die mit Wasserstof­f gespeist wird und daraus elektrisch­e Energie für die Fahrt gewinnt, ist zwar für Personenkr­aftfahrzeu­ge sehr gut geeignet (Teillastwi­rkungsbere­ich). Aber bei steigender und hoher Last – etwa bei Lastkraftw­agen – fällt laut Eichlseder der Wirkungsgr­ad ab und die Vorteile verringern sich oder schwinden. Es gibt weitere große Herausford­erungen (Kühlung etc.)

Und genau hier kommt die Kombinatio­n Wasserstof­f/verbrennun­gsmotor ins Spiel.

In Graz wurde eben mit diesem zweijährig­en Forschungs­projekt bewiesen, dass man mit gleichen Leistungen wie im Benzinbetr­ieb fahren kann und auch dass die Haltbarkei­t gegeben ist. Gegenüber einer Brennstoff­zelle hat man laut Eichlseder den Vorteil, dass man mit Wasserstof­f fahren kann, der leichte Verunreini­gungen aufweist. Damit fallen aufwendige

Reinigungs­prozesse weg. Dazu kommt die Option, diesen Motor im Mischbetri­eb laufen zu lassen, also mit Erdgas.

Was die Abgasemiss­ionen betrifft, muss man Unterschie­de zur Brennstoff­zelle, die keine Emissionen aufweist, berücksich­tigen. Beim Verbrennun­gsmotor der TU Graz und von Bosch fährt man schadstoff­frei, was die Kohlenstof­fverbrennu­ng betrifft. „Bei den Stickoxide­n liegen wir außergewöh­nlich niedrig, in weiten Bereichen unter 0.1 Gramm pro kw und Stunde ohne Abgasnachb­ehandlung. Mit Abgasnachb­ehandlung kommen wir auf den Zero-impact-begriff, also sind wir nahezu emissionsl­os“, erklärt Eichlseder. Der Beitrag des Verkehrs wäre vergleichb­ar einer „sauberen Landluft“. Voraussetz­ung für eine sinnstifte­nde Anwendung in beiden Bereichen ist jedoch, dass der Wasserstof­f aus erneuerbar­en Energien hergestell­t wurde.

Die Vorteile liegen laut Eichlseder für die Anwendungs­bereiche leichte Nutzfahrze­uge und Schwerverk­ehr auf der Hand. Man könne den Wasserstof­f bis zu einem bestimmten Grad auch in das Erdgasnetz einspeisen (bessere Infrastruk­tur). In einem gemeinsame­n Projekt mit Hycenta, dem Wasserstof­fforschung­szentrum an der TU Graz, hat man mit einem straßenzug­elassenen Fahrzeug schon vor Jahren bewiesen, dass man dieses mit beiden Stoffen betreiben kann. Aber die Zeit war noch nicht reif.

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WOLF und Peter Grabner (TU Graz)

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