Europa vereint gegen Rassismus
Eine Welle der Solidarität rollt durch Europa. Auf Groß-demo in Wien kommt aber ein Nachspiel
zu – wegen Verletzung der Abstandsregeln.
ging die Demonstration in Wien am Mahnmal für den Nigerianer Marcus Omofuma. Er starb 1999 bei einer Abschiebung aus Österreich. Die Botschaft dahinter: Nicht nur in den USA gibt es rassistische Gewalt. Die Demonstration hingegen lief absolut friedlich ab, bestätigt Markus Dittrich von der Wiener Polizei, die Mühe hatte, ausreichend Platz zu schaffen. Ganz Corona-konform trug die Mehrheit zwar Masken, doch das Gedränge war groß. Der zu geringe Abstand soll Konsequenzen haben: Gesundheitsminister Rudolf Anschober lädt zu einem runden Tisch zum Thema, um die Demonstration zu evaluieren und in Zukunft besser reagieren zu können.
Auch heimische Politiker melden sich zu Wort. Präsident Alexander Van der Bellen plädierte dafür, dass es Zeit sei, von Rassismus betroffenen Menschen Gelos
hör zu schenken. Diese Mahnung hat in Anbetracht der neuesten Rüge des Europarates Brisanz. Dieser kritisiert, dass politische Reden in Österreich „spaltende und antagonistische Grundtöne“angenommen hätten, „besonders in Bezug auf Muslime und Flüchtlinge“.
Fpö-abgeordneter Harald Vilimsky verurteilte den Gewaltexzess: „Der Tod von George Floyd ist tragisch und offenbar ein klares Fehlverhalten der be
Gestern Abend wies eine weitere Demo in Wien vor der Us-botschaft großen Zustrom auf, laut Polizei kamen an die 7000 Personen. Die Us-botschaft dankte den Demonstranten „für das Zeichen der Solidarität mit der amerikanischen Zivilgesellschaft“. In vielen Städten – London, Athen, Rotterdam – gab es ähnliche Proteste. Betroffene, wie Ngosso, zeigen sich hoffnungsvoll: „Ich glaube, es wird sich etwas bewegen.“