Die Erholung wird drei Jahre dauern
Neben dem Einbruch des Exports bremst vor allem die Zurückhaltung der Konsumenten die wirtschaftliche Erholung. Wegen der hohen Unsicherheit wird gespart und weniger eingekauft. Appell der Nationalbank: Politik muss
nun das Vertrauen wiederherstellen.
Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung sind ein Teil der Aufgaben der Österreichischen Nationalbank (OENB), Abläufe und Modelle sind langjährig erprobt. Doch die Entwicklung der Coronakrise war so rasch, dass die Volkswirte neue Instrumente entwickeln mussten, um die Veränderungen zeitnah abbilden zu können. Alleine in den ersten zwei Wochen des Lockdowns brach die Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Viertel ein. Bisher liegt die Wirtschaftsleistung in Österreich um 14,5 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert.
Bis Ende des Jahres werde die Wirtschaft daher um 7,2 Prozent einbrechen, rechnen die Ökonomen der OENB vor. 2021 sollte sie dann wieder um 4,9 Prozent zulegen. Das Niveau von vor der Krise werde aber erst Ende 2022 wieder erreicht. Sollte es im Herbst eine zweite Krankheitswelle geben, werde der Absturz heuer mit 9,2 Prozent sogar noch tiefer ausfallen – auch die Erholung erfolgt dann später.
Zwei Faktoren bestimmen den Abschwung: Die Exporte brechen um 11,6 Prozent ein und der private Konsum geht um 5,6 Prozent zurück. Das liege auch daran, dass die Bevölkerung deutlich sparsamer bei ihren Ausgaben sei, erklärt Doris Ritzberger-grünwald, Direktorin für Volkswirtschaft in der OENB. So ist die Sparquote von zuletzt sieben auf derzeit 13 Prozent angestiegen. Begründet wird das mit dem Shutdown. Sechs Wochen lang war Konsum kaum möglich, Geld wurde angespart.
Doch während Konsumenten bei der Finanzkrise 2008/09 auf ihr Erspartes zurückgriffen und den Konsum stützten, seien sie nun zurückhaltend, heißt es aus der Nationalbank. Die Zahl der