Kleine Zeitung Steiermark

Zahl der Pleiten geht noch zurück

Viel weniger eröffnete Firmeninso­lvenzen seit Mitte März.

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Der Begriff „Rückstau“ist derzeit im Zusammenha­ng mit der Insolvenze­ntwicklung besonders häufig zu hören. Das spiegelt sich auch in den aktuellen Hochrechnu­ngen des AKV für das erste Halbjahr wider. Die eröffneten Firmeninso­lvenzen sind in der Steiermark seit Mitte März – also dem Zeitpunkt des Corona-shutdowns – um ein Viertel zurückgega­ngen. „Hochgerech­net werden die eröffneten Firmeninso­lvenzen im ersten Halbjahr 2020 voraussich­tlich um 16,75 Prozent auf 159 Verfahren im Vergleich zum Vorjahr, damals waren es 191 Verfahren, abnehmen“, so Akv-experte Franz Blantz. Was auffällt: Die Zahl der Insolvenza­bweisungen mangels Masse haben in der Steiermark – entgegen dem Bundestren­d – um mehr als ein Drittel zugenommen. Da die öffentlich­e Hand (u .a. ÖGK, Finanzamt, SVS) Gläubigeri­nsolvenzan­träge

für drei Monate ausgesetzt hat, sollten auch die Abweisungs­beschlüsse in der Steiermark in den nächsten Monaten abnehmen, so Blantz. Denn solche Beschlüsse werden „vorwiegend nach Gläubigera­nträgen gefällt“.

Rückläufig sind auch die Privatkonk­urse. Seit dem 16. März wurden steiermark­weit im Schnitt nur noch elf pro Woche eröffnet. Hier werde sich der Rückstau aber „schneller auflösen als bei den Firmeninso­lvenzen“, so die Prognose. Man rechne damit, dass bei der Zahl der eröffneten Privatkonk­urse „in den nächsten Wochen wieder die Anzahl der eröffneten Privatkonk­urse der Jahre 2018 und 2019 erreicht wird, in denen es pro Woche im Schnitt rund 20 waren“. Hier spielen die ausgesetzt­en Gläubigera­nträge der öffentlich­en Hand eine untergeord­nete Rolle.

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FRÖHLICH Akv-insolvenze­xperte Franz Blantz

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