IN BEWEGUNG BLEIBEN Fitness ist keine Frage des Alters
Die Altersgruppe 50+ zählt längst nicht mehr zum „alten Eisen“. Die „Best Agers“sind heute so fit wie nie zuvor.
Senioren fühlen sich heute wesentlich fitter und gesünder als die Generationen vor ihnen. Die Fortschritte in der Medizin aber auch die Lebenseinstellung tragen viel dazu bei. Die Altersgruppe 50+ stellt sich auf alles andere, nur nicht auf „Ruhestand“ein. Schließlich liegt für die meisten zu Pensionsbeginn noch ein Viertel des Lebens vor ihnen. Und diese „besten Jahre“, in denen man endlich genügend Zeit für sich selbst und für viele Dinge hat, die man immer nach hinten geschoben hat, möchten die „Best Agers“bei bestmöglicher Gesundheit genießen.
der rostet! Wer in Schwung bleiben will, kommt um Fitness nicht herum – und zwar
nicht nur in mentaler, sondern auch in körperlicher Form. Dabei zählt jede Art der Bewegung. Von ausgedehnten Spaziergängen an der frischen Luft bis hin zu speziell auf Senioren abgestimmten Kursen, die viele Fitnessclubs regelmäßig anbieten. Erhalt der Muskelkraft, Verbesserung von Beweglichkeit und Koordination stehen hier im Fokus.
Auch das Tanzen bringt in dieser Hinsicht messbare Ergebnisse und macht auch noch jede Menge Freude. Der gesellschaftliche Effekt verstärkt die positiven Auswirkungen noch. Gerade im Fitnessclub oder bei Tanzkursen lernt man schnell Gleichgesinnte kennen und knüpft neue soziale Kontakte.
Von Carmen Oster
Vom Lehrling zum Firmenboss: Seine Brillen sind so unzerstörbar wie sein Arbeitswille. Gloryfy-erfinder Christoph Egger über die Lehren aus seinen Lehrjahren.
Herr Egger, Eltern spielen ja durchaus eine entscheidende Rolle im Bildungsweg ihrer Kinder. Haben Sie sich selbst für eine Lehre entschieden oder haben Ihnen Ihre Eltern dazu geraten?
CHRISTOPH EGGER: Meine Mutter war alleinerziehend und sagen wir es einmal so: Sie hatte eine sehr klare Vorstellung. Sie ist sehr resolut und hart im Nehmen. Sie hat selbst eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau gemacht und war Verkäuferin in einem Sportgeschäft. Wir waren damals finanziell auch nicht so üppig aufgestellt. Das bedeutet, dass eine weiterführende Schule gar nicht möglich gewesen wäre. Deswegen war klar, dass ich eine Lehre machen muss.
Warum haben Sie sich für die Lehre im Sportartikelhandel entschieden?
Das ist schnell erzählt. Es war eine Anzeige in der Zeitung, wo ein Lehrling für ein Sportgeschäft gesucht wurde, das in neu eröffnet hat. Und meine Mutter meinte dann, dass das etwas für mich sei.
Es hat sich zwar schon vieles zum Positiven verändert, doch die Lehre kämpft immer noch mit ihrem Image. Was haben Sie in Ihren Lehrjahren fürs Leben gelernt?
Ich habe aus dieser Zeit wahnsinnig viel für mein späteres Tun mitgenommen. Ich hatte strenge Chefs, die sehr agil und fleißig waren und die eine sehr klare Meinung davon hatten, wie man ein Geschäft führt. Ich habe hier sicher einmal Disziplin gelernt. Und dass auf einen Verlass sein muss. Als Lehrling ist man ja vor Partys nicht gefeit. Es war immer ganz klar, dass man am nächsten Tag – auch nach einer durchzechten Nacht – im Geschäft steht. Auch wenn es einem noch so dreckig geht. Ich habe hier sicher diesen Arbeitsalltag und die Disziplin, die im späteren Arbeitsleben verlangt wird, mitgenommen. Weil es eben notwendig ist, dass man, wenn um acht Uhr das Geschäft aufsperrt, nicht um acht Uhr da ist, sondern 15 Minuten vor acht. Das war ganz normal.
Sie haben nach Ihrem Lehrabschluss die Matura nachgeholt und BWL studiert. Sie kennen also alle Seiten. Was würde es brauchen, um die Lehre attraktiver zu gestalten?
Ich finde ja, dass die Lehre schon einen anderen Stellenwert bekommen hat. Besonders gut finde ich die Lösung, Lehre und Matura zu kombinieren. Das ist eine totale Aufwertung der Lehre. Ich habe nach der Lehre maturiert – mit der Brechstange innerhalb von zwei Jahren. Ich habe Tag und Nacht gelernt. Aber ich habe mir damit Freiheit und Zugang zu neuen Lebensformen verschafft. Ich hätte alles studieren können, was ich wollte. Und diese Freiheit kann einem niemand mehr nehmen. Jeder, der eine Lehre macht, davon bin ich hundertprozentig überzeugt, hat einen Vorteil gegenüber viemayrhofen len anderen. Ganz, ganz sicher, weil sie einen anderen Zugang haben.
Inwiefern?
Ein Lehrling macht im Gegensatz zu jemandem, der studiert hat, einfach. Lehrlinge sind Macher. Und wenn man dieses Machertum der Lehre noch mit einer Matura verbinden kann, um mit dieser Freiheit einen einfachen Zugang zu Wissen haben zu können – dann glaube ich, dass es automatisch eine extreme Aufwertung von der Lehre wäre.
Was war ausschlaggebend für die anschließende Matura?
Nach dem Lehrabschluss war ich noch ein Jahr bei dem Sportgeschäft, aber ich wollte aus dem Zillertal raus. Ich habe zu meinen Freunden gesagt: Ich hau jetzt ab und mache ganz etwas anderes. Mit 19 Jahren bin ich dann nach Innsbruck und habe in einer Buchhandlung als Verkäufer gearbeitet. Plötzlich habe ich Bücher verkauft! Im