Zur Person
Christoph Egger ist Erfinder der unzerbrechlichen „Gloryfy“-brille.
Nach der Lehre als Sportartikelhändler in Mayrhofen maturiert er und studiert anschließend BWL. Nach dem Studium erfindet er eine Handyhalterung aus Silikon, die er millionenfach verkauft.
2004 kam ihm die Idee zur unzerbrechlichen Brille. Heute hat er 40 Mitarbeiter und Kooperationen mit Red Bull oder KTM.
betrachtet, wundere ich mich selbst, weil ich alles aus eigenem Antrieb gemacht habe. In dieser Buchhandlung habe ich auch viele Intellektuelle getroffen. Alle hatten studiert und hatten Matura. Zu dieser Zeit bin ich jeden Tag an einem Schild vorbeigegangen: „Maturaschule Akademia“. Und nach einem halben Jahr bin ich endlich hineingegangen. Ich habe damals für mich einfach gefühlt und gewusst: Ich muss das machen, das gibt mir Freiheit.
Sie hatten in Ihren Jugendjahren eine überschaubare Auswahl. Jugendliche können heute aus einer Vielzahl an Optionen auswählen. Sie sind selbst zweifacher Vater – mischen Sie auch mit bei der Entscheidung Ihrer Kinder?
Nein, das waren damals ganz andere Zeiten. Man muss sich vorstellen, dass man damals entscheiden konnte, ob man zur Hauptschule wechselt oder in der Volksschule bleibt. Auf alle Fälle ist es gut, dass junge Menschen heutzutage so viele Möglichkeiten haben. Das sehe ich auch bei meinen Kindern.
Für welchen Weg haben sie sich entschieden?
Der Ältere ist 19 Jahre und sagt: Ich möchte jetzt einmal nicht studieren, sondern lieber arbeiten. Er hat eine gute Ausbildung und ich bin sehr froh, dass er arbeitet. Zurzeit ist er bei mir in der Firma und extrem eingerückblick spannt. Es taugt ihm extrem, er ist auch bei Neuentwicklungen dabei. Wir müssen die Brille ja ständig weiterentwickeln. Er ist sich auch für nichts zu schade – das ist mir wichtig. Mein jüngerer Sohn ist 16 und besucht eine Wirtschaftsingenieurs-htl, wo sie zum Beispiel Apps programmieren. Für ihn ist das die ideale Schule.
Sie haben schon während des Studiums an verschiedenen Projekten gearbeitet – zum Beispiel an einer Handyhalterung, danach kam Gloryfy. Glauben Sie, dass Sie sich aufgrund Ihrer Lehre beim Gründen leichter getan haben?
Absolut. Man hat einen anderen Zugang. Man weiß auch, dass etwas nicht sofort funktioniert und dass man manchmal vielleicht ein bisschen einen längeren Atem braucht. Deswegen bin ich auch überzeugt, dass die Lehre etwas Gutes und Hilfreiches ist. Alles, was man an Berufserfahrungen in jungen Jahren mit auf den Weg nimmt, hilft.