Der heiße Macht-tanz im Grazer Umland
Am 28. Juni findet die Gemeinderatswahl
statt. Der durch Corona unterbrochene Wahlkampf wird jetzt fortgesetzt, und er birgt in Graz-umgebung so manchen Zündstoff. Wir haben uns die Brennpunkte angesehen.
Wird die Gemeinderatswahl in Graz-umgebung entschieden? Zumindest ist das Grazer Umland, wenn man so will, die Steiermark im Kleinen: mit roten Industrie-hochburgen, schwarzen Landgemeinden und mit heftigen Nachwehen der „Fusionswahl“2015.
128.680 Männer und Frauen sind in GU wahlberechtigt, 6000 mehr als vor fünf Jahren. Keiner der anderen steirischen Bezirke mit Ausnahme der Stadt Graz ist auch nur annähernd so groß. Jeder sechste Wahlberechtigte des Landes wählt rund um Graz. Theoretisch. 2015 betrug die Wahlbeteiligung knapp 70 Prozent, 2010 waren es noch 73 Prozent.
So weit die Zahlen. Faktum ist aber auch, dass es im Bezirk stets heftige Polit-debatten gab. Und auch wenn die Auseinandersetzungen durch die Coronakrise etwas schaumgebremst sind, ein Blick in die Brennpunktgemeinden offenbart auch heuer ein wildes Tauziehen um die Macht.
Hart bei Graz. Hier fuhr die SPÖ 2015 ein Minus von 29 Prozent (!) ein. Man blieb zwar, wie auch in Lieboch und Frohnleiten, die stimmenstärkste Partei, verlor aber da wie dort das Bürgermeisteramt. In Hart agiert Bürgermeister Jakob Frey mit viel Elan, der Bruch zwischen seiner Bürgerliste und der SPÖ ist aber groß. Die Themen Eishalle, Sportplatz und Gemeindeamt führten allesamt zu scharf geführten Debatten.