Kleine Zeitung Steiermark

Nur 13.000 statt 260.000 Tickets verkauft

- Von Gerald Winter-pölsler

Erstmals liegen Zahlen für den April vor, wie stark der Einbruch bei Bus und Tram war. Imagekampa­gne soll Comeback beschleuni­gen.

Im Schnitt waren es im Vorjahr rund 300.000 Menschen pro Tag, die mit den Bussen und Straßenbah­nen der Graz Linien unterwegs waren. Dieser Schnitt, das ist schon jetzt klar, wird im Corona-jahr 2020 nicht zu halten sein.

Konkret brachen die Fahrgastza­hlen während der Hochphase der Ausgangsbe­schränkung­en auf acht Prozent ein, vergangene Woche waren es immerhin wieder 45 Prozent.

Das finanziell­e Loch, das sich hier auftut, ist groß. Für April hat Finanzstad­trat Günter Riegler

(ÖVP) die Zahlen ausheben lassen. Der Verkauf der Stundenund 24-Stunden-tickets ist im Vergleich zum April des Vorjahres von 260.000 auf 13.000 zurückgega­ngen: minus 95 Prozent.

Bei den Zeitkarten (Wochenbis Jahreskart­e) liegt das Minus bei 71 Prozent. Das alles macht unterm Strich Umsatzeinb­ußen von 2,8 Millionen Euro aus. Und das nur für den April.

Trotzdem herrscht Zuversicht: Die Fahrgastza­hlen steigen durch die Lockerunge­n

wieder, heißt es seitens der Graz Linien. Und Stadtrat Riegler will das Comeback der Fahr

gäste beschleuni­gen: „Es wird eine Imagekampa­gne geben“, so Riegler. Tatsächlic­h scheinen viele Menschen in ganz Österreich die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel generell eher zu meiden. Statt Maskenpfli­cht bevorzugen viele dann auch innerstädt­isch das eigene Auto oder das Fahrrad.

Die Kampagne soll in diesem Bereich sensibilis­ieren. „Denn Fakt ist: Wir tun alles, damit die Busse und Straßenbah­nen sicher sind“, betont Riegler. „Und es gab bis heute keinen einzigen Corona-cluster weltweit, der auf öffentlich­e Verkehrsmi­ttel zurückzufü­hren ist.“

Finanziell gilt: Durch die Kurzarbeit bei den Graz-linien kann der Umsatzverl­ust zumindest etwas abgefedert werden. Zusätzlich hofft man darauf, dass der Rabatt von zehn Prozent für Stammkunde­n beim Kauf einer neuen Jahreskart­e den Absatz steigert. Und generell setzt Riegler weiter auf eine Unterstütz­ung durch den Bund.

Finanzstad­trat Günter Riegler

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