„Ein Gespräch ist kein Boxkampf“
Frank Elstner (78) dreht ab Freitag mit „Wetten, das war’s ..?“eine Ehrenrunde bei Netflix und deutet seinen endgültigen Abschied aus dem Fernsehen an.
setzt wird. Auch der englische Titel deutet in Richtung endgültigen Abschieds aus dem Fernsehen: „Just One Last Question“– nur eine letzte Frage. Bisher lief die Reihe auf Youtube, wofür Elstner im Vorjahr einen Nachwuchspreis erhielt.
„Wenn ich das 1960 gelesen hätte, wäre ich sofort beichten gegangen“, schmunzelt Elstner in einem neuen „Wetten, das war’s ..?“-Gespräch mit der Autorin Charlotte Roche über deren Bücher. Der Moderator, Kind zweier Schauspieler und Jahrgang 1942, wuchs in Badenbaden auf. Einer Schule wurde er verwiesen, auf einer anderen schaffte er das Abitur nicht. Karriere machte er trotzdem. Über lange Jahre beim Radio, brachte „Wetten, dass ..?“1981 seinen großen Durchbruch. Es folgten Dutzende Sendungen, darunter Spieleshows wie „Jeopardy!“oder „Aber Hallo“. Sein „Wetten, dass ..?“gab er 1987 an Thomas Gottschalk ab, später übernahm Elstner für sieben Jahre „Verstehen Sie Spaß?“und bis 2015 moderierte er im SWR eine Samstagabendtalkshow.
Timm Elstner heißt er eigentlich. Das Pseudonym Frank – der Name seines Bruders – nahm der deutsche Fernsehstar in den 60ern an, um bei Radio Luxemburg, wo Elstner damals beschäftigt war, ein Alleinstellungsmerkmal zu haben: „Als ich damals beim Radio anfing, gab es dort schon einen Tim. Da hat man mir den Namen Frank gegeben.“
Frank Elstner, der im Vorjahr seine Parkinsonerkrankung öffentlich machte („Leute, regt euch nicht auf. Dann zittere ich halt“), zählt zu den bedeutendsten Protagonisten des deutschen Nachkriegsfernsehens. Wie groß seine Strahlkraft noch ist, zeigt die Gästeliste seiner aktuellen Gesprächsreihe: Stars wie Helene Fischer oder Herbert Grönemeyer nahmen in der von Sohn Thomas produzierten Sendung bereits Platz. Es folgen Klaas Heufer-umlauf, Joko Winterscheidt, Lena Meyer-landrut und Daniel Brühl.
Mit seinem neuen Projekt beim Streamingdienst steht Elstner noch einmal in der ersten Reihe: „Als ich meinen Kindern von der Zusammenarbeit mit Netflix erzählt habe, haben sie mich angeschaut, als wäre ich ein Rockstar.“