Diese Mini-ernte wird gleich ausverkauft sein
wird.“Vor allem der eiskalte Wind habe seinerzeit den Blüten zugesetzt. „Aber bei den wenigen Früchten, die am Baum hängen, passen Größe und Geschmack perfekt“, weil der Baum seine Kraft in die verbliebenen Früchte stecken konnte.
Nur zehn Prozent einer normalen Marillenernte erwartet „realistisch gesehen“der steirische Obstbaudirektor Herbert Muster. Manche der steiermarkweit 250 Betriebe, die rund 100.000 Marillenbäume auf 200 Hektar kultivieren, würden indes laut Muster 30 Prozent der Durchschnittsernte erreichen. Wobei heuer stark bemerkbar sei: Es ist nicht, wie in anderen Frostjahren, der Standort (ob in Talsenken oder am Südhang), der über viel oder wenig Ernte entscheidet, sondern die Sorte. Je früher sie blüht, desto geringer heuer die Ernte.
Was die heimischen Obstbauern an sich freut, könnte sich heuer zu einem echten „Griss“entwickeln: „Die Nachfrage nach heimischen Marillen steigt enorm.“Einige Betriebe berichten laut Muster, dass ihre Ernte aufgrund von Vorbestellungen quasi schon ausverkauft sei, bevor sie geerntet wurde. „Für den Handel wird da nicht viel übrig bleiben“, glaubt Muster. Weil es in den „Marillenregionen“
Wachau, Burgenland, aber auch in Ungarn und Italien empfindliche Frostschäden gab, rechnet Muster allenfalls mit mehr spanischen Marillen in den Regalen. „Es wird aber insgesamt einfach weniger am Markt sein.“Ähnlich sehe es auch bei den Kirschen aus (siehe oben).
Weniger Ware, das wirkt sich wohl auch preislich aus. „Wir erhöhen auf 8 Euro pro Kilo Marillen“, sagt Josef Nuster, der seine Ware (rund 30 Prozent der Normalernte) auf den Bauernmärkten St. Peter und Kaiser-josef-platz verkauft. „Hauptgrund ist nicht die Menge, sondern, dass wir den Erntehelfern einen fairen Lohn zahlen wollen.“