Architekten-protest
An der Technischen Universität Graz gärt es, weil Studierende noch wochenlang keinen Zugang etwa zu Zeichensälen haben. Professoren formulierten Protestbrief.
Während mittlerweile beinahe schon alles in den Regelbetrieb zurückgeführt wurde, sieht das an den Universitäten noch anders aus. Bis Oktober gibt es keine Präsenzlehre, Studierende dürfen nur unter bestimmten Voraussetzungen in die Gebäude.
Das sorgt für Unmut. Gestern deponierten Architekten an der Technischen Universität Graz einen geharnischten Brief bei Rektor Harald Kainz. Die Mehrheit der Lehrenden hat unterschrieben, dass „es uns unverständlich ist, dass man Schulkindern eher als erwachsenen Menschen zutraut, sich an Hygienevorschriften zu halten“.
Bis Ende August bleiben nämlich auch die sogenannten Zeichensäle versperrt, eine Art Mischung zwischen Aufenthaltsstudienraum und Wohngemeinschaft in mehreren Fakultäten. In Salzburg eröffne man die Festspiele, „und bei uns soll es nicht möglich sein, dass sich in den Zeichensälen jeweils ein paar Studierende aufhalten?“, schreiben die Lehrenden entrüstet, darunter etwa die Professoren Hans Gangoly (Studiendekan), Urs Hirschberg, Roger Riewe oder Anselm Wagner (Doktoratsstudien). „Ein digitales Fernstudium ist für uns eine Notlösung, kein Dauer- oder schon gar kein Istzustand.“
Rektor Harald Kainz versteht die Aufregung nicht ganz. „Wir wollen hier eine einheitliche Regelung und wir haben uns daher gezielt entschieden, die Zeichensäle noch nicht zu öffnen“. Man wolle vorerst keinen kom- plett freien,
Ein digitales Fernstudium ist für uns eine Notlösung, kein Dauerund schon gar kein
Idealzustand.
Aus dem Brief der Tu-architekten unkontrollierten Zugang in die Tu-räumlichkeiten. „Wer konkret etwas für das Studium benötigt oder ins Labor muss, kann sich anmelden und das dann selbstverständlich tun.“Man halte sich an die Empfehlungen des Ministeriums. Jetzt beginne ohnehin die Ferienzeit und spätestens am 31. August sperre man wieder auf. verhehlt aber auch nicht, dass er in den Zeichensälen quasi unregulierte „Coronapartys“fürchtet, wenn da will