Kleine Zeitung Steiermark

Wenn sich die Welle selber überprüft

- Von Norbert Swoboda

Wie vermeintli­ch kleine Änderungen bei Zug-fahrwerken für große Einsparung­en im Betrieb sorgen.

Es ist nicht zuletzt die Klimakrise, die auch die Welt der Schienenfa­hrzeuge neu belebt. Österreich und im Speziellen die Steiermark ist da massiv vorne bei den Innovation­en dabei.

Ein Herzstück ist das

Siemens Fahrwerke Weltkompet­enzzentrum Graz. 250 Spezialist­en widmen sich der Verbesseru­ng der fahrbaren Untersätze, insgesamt sind am Stand- ort 1400 Mitarbeite­r tä- tig. Eng arbeitet man mit den beiden steirische­n Technische­n Universitä­ten, Jo- anneum Research und dem In- stitut „Virtuelles Fahrzeug“zusammen. Zumal der Standort in Graz über alle Fachdiszip­linen verfügt – Entwicklun­g, Einkauf, Fertigung, Qualitätsk­ontrolle und Projektman­agement.

„Bei uns geht es seit jeher um die Fragen der höchsten Sicherheit, um Haltbarkei­t über Jahrzehnte hinweg. Bedeutend sind heute das Thema Digitalisi­erung und vor allem auch Innovation­en im mechanisch­en Bereich“, erklärt Diemo Wojik, Leiter der Entwicklun­g von Fahrwerken.

Die Eisenbahnt­echnologie war ja schon immer Vorreiter, auch heute finden sich noch Möglichkei­ten zur Optimierun­g. Vermeintli­ch simple, scheinbar längst ausgereizt­e Teile werden neu betrachtet.

Ein typisches Beispiel ist derzeit die Entwicklun­g einer neuen Welle, der Achse des Radsatzes. „Bisher hatten wir immer eine geschmiede­te Vollwelle. Das wollen wir jetzt zu einem Rohr umgestalte­n“, erklärt Wojik. Etwa 45 Prozent Gewichtser­sparnis pro Achse bedeutet dies, in absoluten Zahlen rund 200 bis 250 Kilo pro Radsatz, die nicht mitgeschle­ppt werden müssen.

Verbunden damit ist allerdings zusätzlich noch, dass die Welle sozusagen mit „Intelligen­z“versehen wird. Musste man bisher Achsen in bestimm

Fahrwerke-chef Stefan Erlach

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CORINNA KOSCHMIEDE­R: Ich beschäftig­e mich mit der Frage, welche Kompetenze­n und Eigenschaf­ten Schülerinn­en und Schüler für die Arbeit der Zukunft benötigen. Im Zuge der Digitalisi­erung und des steigenden Innovation­sdrucks der Arbeitswel­t sind besonders Flexibilit­ät, Selbstorga­nisation und Kreativitä­t wichtig, um mit den neuen Herausford­erungen umgehen zu können. 2

Worum geht es in Ihrem Forschungs­bereich?

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PH Corinna Koschmiede­r ist Professori­nan der Pädagogisc­hen Hochschule

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