Wenn sich die Welle selber überprüft
Wie vermeintlich kleine Änderungen bei Zug-fahrwerken für große Einsparungen im Betrieb sorgen.
Es ist nicht zuletzt die Klimakrise, die auch die Welt der Schienenfahrzeuge neu belebt. Österreich und im Speziellen die Steiermark ist da massiv vorne bei den Innovationen dabei.
Ein Herzstück ist das
Siemens Fahrwerke Weltkompetenzzentrum Graz. 250 Spezialisten widmen sich der Verbesserung der fahrbaren Untersätze, insgesamt sind am Stand- ort 1400 Mitarbeiter tä- tig. Eng arbeitet man mit den beiden steirischen Technischen Universitäten, Jo- anneum Research und dem In- stitut „Virtuelles Fahrzeug“zusammen. Zumal der Standort in Graz über alle Fachdisziplinen verfügt – Entwicklung, Einkauf, Fertigung, Qualitätskontrolle und Projektmanagement.
„Bei uns geht es seit jeher um die Fragen der höchsten Sicherheit, um Haltbarkeit über Jahrzehnte hinweg. Bedeutend sind heute das Thema Digitalisierung und vor allem auch Innovationen im mechanischen Bereich“, erklärt Diemo Wojik, Leiter der Entwicklung von Fahrwerken.
Die Eisenbahntechnologie war ja schon immer Vorreiter, auch heute finden sich noch Möglichkeiten zur Optimierung. Vermeintlich simple, scheinbar längst ausgereizte Teile werden neu betrachtet.
Ein typisches Beispiel ist derzeit die Entwicklung einer neuen Welle, der Achse des Radsatzes. „Bisher hatten wir immer eine geschmiedete Vollwelle. Das wollen wir jetzt zu einem Rohr umgestalten“, erklärt Wojik. Etwa 45 Prozent Gewichtsersparnis pro Achse bedeutet dies, in absoluten Zahlen rund 200 bis 250 Kilo pro Radsatz, die nicht mitgeschleppt werden müssen.
Verbunden damit ist allerdings zusätzlich noch, dass die Welle sozusagen mit „Intelligenz“versehen wird. Musste man bisher Achsen in bestimm
Fahrwerke-chef Stefan Erlach
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CORINNA KOSCHMIEDER: Ich beschäftige mich mit der Frage, welche Kompetenzen und Eigenschaften Schülerinnen und Schüler für die Arbeit der Zukunft benötigen. Im Zuge der Digitalisierung und des steigenden Innovationsdrucks der Arbeitswelt sind besonders Flexibilität, Selbstorganisation und Kreativität wichtig, um mit den neuen Herausforderungen umgehen zu können. 2
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