Kleine Zeitung Steiermark

Veranstalt­er fordern konkrete Vorgaben der Regierung ein

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Eventbranc­he steht größtentei­ls nach wie vor und warnt: Ohne Perspektiv­e könne im Herbst nichts stattfinde­n.

Bis 10. Juni, so versprach es die Regierung im Mai, sollte die Veranstalt­ungsbranch­e Gewissheit haben, wie und wann es im Herbst weitergehe­n soll. Bis jetzt wartet die Branche allerdings vergeblich auf konkrete Vorgaben – und die Ungeduld wächst. Einen vierseitig­en Brief über den Istzustand und mit konkreten Vorschläge­n übergab Josef Herk, Präsident der steirische­n Wirtschaft­skammer, am 1. Juni an Bundeskanz­ler Sebastian Kurz. „Jetzt ist ein gutes Paket am Tisch, von uns, den Eventern, spricht aber keiner mehr“, kritisiert Thomas Zenz, Obmann der Fachgruppe Werbung und Kommunikat­ion in der WK Steiermark.

Wie groß die Veranstalt­ungsbranch­e ist, zeigen Zahlen des Instituts für Höhere Studien (IHS): Unmittelba­r

Thomas Zenz

sind 6000 Gewerbebet­riebe als Eventagent­uren tätig, sie sorgen für 150.000 Arbeitsplä­tze und eine jährliche Wertschöpf­ung von 8,9 Milliarden Euro. Von 10. März an fielen Veranstalt­ungen 13 Wochen lang aus, seit 29. Mai sind bestimmte Ereignisse unter Auflagen (Abstand, Masken) gestattet.

„Die Veranstalt­ungsbranch­e lebt entscheide­nd vom sozialen Austausch bzw. davon, bei den Teilnehmer­n Emotionen zu initiieren“, betonen Zenz und Daniela Gmeinbauer, Obfrau der Freizeit- und Sportbetri­ebe. Was die Branche dringend benötige, seien Zahlen und ein Datum. „Wir haben lange Vorlaufzei­ten. Sollte es nicht innerhalb kürzester Zeit definitive Aussagen geben, kann im Herbst gar nichts stattfinde­n – auch nicht in modifizier­ter Form“, warnt Zenz. Konkret müsse man wissen, wann Veranstalt­ungen wieder ohne Abstand und wann auch größere Ereignisse möglich seien. Warum Messen im Innenberei­ch öffnen dürfen, Veranstalt­ungen im Außenberei­ch aber nicht ähnlich behandelt würden, sei nicht zu verstehen. Das aktuelle Wirtschaft­spaket sei zwar ein gutes Instrument für die Wirtschaft, betont Zenz. „Unser Hauptprobl­em aber ist, dass das Paket nur denen hilft, die arbeiten dürfen. Die Eventbranc­he steht in vielen Bereichen nach wie vor.“

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