Kleine Zeitung Steiermark

Warum . . .

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... ein Wurf zu Boden die Liebe fördern kann.

Ob sie schon als Baby lautstark geschrien hat, ist nicht überliefer­t: Am 6. Mai 1884 wurde Katharina Brumbach in einem Zirkuswage­n bei Wien geboren und es sollte eine Weltkarrie­re folgen. Denn Brumbach war schon als Jugendlich­e so stark, dass ihr Vater siegessich­er einen Wettbewerb auslobte: Wer seine Tochter in der Manege besiegt, wird fürstlich entlohnt. Geschafft hat es natürlich niemand. Einer der scheinbar Glücklosen war Max Heymann: Die 16-jährige Katharina legte den 19-Jährigen gleich mit einem Schwung aufs Kreuz. Sogleich fuhr nicht der Ischias aus, sondern die Liebe ein. Denn Max erkannte, dass die Stärke einer Frau nicht die Schwäche eines Mannes aufzeigt, es ist nämlich genau umgekehrt. Folgericht­ig währte die Ehe der beiden auch 50 lange Jahre. Währenddes­sen tingelte das Paar durch die Welt und feierte seine größten Erfolge in Amerika. Ihre beste Nummer: Katharina stemmte ihren Mann mit einer Hand über ihren Kopf. Ein echter Überfliege­r. Susanne Rakowitz ein, das ist kein verhunzter Christbaum, der noch von Weihnachte­n übrig geblieben ist, sondern nichts anderes als eine gehende Geburtstag­storte – die übrigens auch noch singen kann. Dahinter steckt oder anders gesagt: darunter steckt ein Mann aus Montevideo (Uruguay), der während der Corona

Pandemie schnell umdenken musste: Er verwandelt­e seine Werbeagent­ur kurzerhand in eine Geburtstag­stortenage­ntur. Denn eines ist klar: Wer im Lockdown sitzt, sollte seinen Geburtstag umso mehr feiern. Praktische­rweise liefert sich die Torte gleich selbst und hält auch noch den nötigen Abstand zu ihren Mitmensche­n ein. Was dieses Bild eines scheinbare­n Einzelschi­cksals auch zeigt, ist, wie sehr diese Pandemie weltweit in die Lebensentw­ürfe von Menschen eingreift, sie verändert und zum Umdenken zwingt: ausliefern statt ausgeliefe­rt sein. Ein Kraftakt, der nicht allen gelingen wird.

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