Eine Reise mit dem Zoom
in weiten Teilen Afrikas als „Europäer-krankheit“, weil das Virus von hellhäutigen Menschen auf den Kontinent gebracht wurde, erzählt eine der Helferinnen von ihrem Aufenthalt. Das hat auch die Akzeptanz der Krise am Anfang zunächst etwas behindert. Inzwischen sind aber auch in Tamba – so nennen Einheimische die Stadt – Schutzmasken überall präsent.
„In unserer Region waren zwei Bezirke besonders stark von der Dürre betroffen“, erzählt Bertin Sagna. Dann sei auch noch Covid-19 hinzugekommen und habe die Lage dramatisch verschlechtert. Nun hofft man auf die Regenzeit. Die Prognosen seien nicht schlecht, doch es mangelt an Saatgut, weil der Klimawandel zuletzt den Vorrat schon dezimiert hat. Die Getreidebank, wo Bauern ihr überschüssiges Saatgut lagern können, um es vor Nässe, Fäule und Ungeziefer zu schützen, sei so gut wie aufgebraucht, sagt Yaya Ndrage, der die Bank leitet.
„Die Menschen können nicht arbeiten, wenn sie nicht satt sind“, sagt Ramatou Mané, die in einem Gemüsegarten arbeitet und mit Erdnüssen handelt. Der Stress vor allem der Frauen habe sich noch verstärkt, erzählt sie. Zum einen sei die Arbeit anstrengender und zum anderen gibt es nun Angst vor Ansteckungen in der Familie.
Im Senegal hat man jahrelange Erfahrung mit lebensbedrohlichen Krankheiten im epidemischen Ausmaß. So gab es auch nur zu Beginn eine Panik, erzählt Bertin Sagna. Einige hätten die Regierung beschuldigt, sich die Maßnahmen nur ausgedacht zu haben, um die Menschen in Schranken zu halten. Doch nun habe sich das Bewusstsein für die Maßnahmen durchgesetzt, weil überall in Afrika die Infektionen massiv zugenommen hätten. Deshalb hielten sich auch nach den Lockerungen viele Menschen weiter an die Schutzvorgaben.