Kneipp-anlage als Gartenersatz
Thomas Rauninger ist der neue Star der ÖVP: Er färbte Eisenerz türkis.
Am gestrigen Vormittag musste Thomas Rauninger (36) seine Ehefrau Verena noch allein zum Wählen schicken. Er hatte seine Stimme schon abgegeben und Klein Moritz, der gestern fünf Monate alt wurde, zahnte und brauchte seinen Papa. Am Nachmittag musste der junge Mann aber auf ihn verzichten, denn Rauninger schaffte mit seinem ÖVP-TEAM einen historischen Sieg in der seit 1945 erzroten Erzbergstadt Eisenerz: Er machte einen Zugewinn von sechs Mandaten und verwies damit die bisher mit zwölf Mandaten regierende SPÖ auf den zweiten Platz. Mit neun Mandaten ist Eisenerz nun türkis und mit sieben Spö-mandaten nur noch zartrot.
Für Rauninger ging damit ein Traum in Erfüllung: Gestalten zu können und Eisenerz „wieder lebenswert zu machen“. „Ich bin zur Ausbildung von Eisenerz weggegangen und wusste aber immer, dass ich zurückkomme“, erzählt er. Und vor elf Jahren kam er als fertiger Lehrer zurück, unterrichtete in der Polytechnischen Schule und war dort unter anderem als nordischer Sportkoordinator für das Nordische Ausbildungszentrum tätig. Diese Funktion hat er bereits abgegeben, denn im Herbst wird er der Schule als Direktor vorstehen.
Politisch aktiv war Rauninger schon immer, geprägt hat ihn sein Elternhaus, war doch auch sein Vater Gerhard Niederhofer viele Jahre Övp-vizebürgermeister von Eisenerz. „Ich dachte mir, wenn du etwas verändern willst, musst du auch etwas dafür tun“, erklärt Rauninger. Gesagt, getan. Er zog in den Gemeinderat ein, 2015 wurde er Stadtrat.
Der Lieblingsplatz von seiner Frau und ihm ist in Eisenerz die Kneipp-anlage beim Leopoldsteinersee: Wir haben selbst keinen Garten, und dort ist es einfach wunderschön“, kommt er ins Schwärmen. Und er hat auch eine klare Vision für Eisenerz und seinen Moritz: „Mit meinem Team will ich Eisenerz wieder so lebenswert machen, wie es in meiner Kindheit war – und das war eine schöne Zeit“, sagt er.
Johanna Birnbaum