Kleine Zeitung Steiermark

SPÖ Mürzzuschl­ag winkt Absolute, Grünen droht Mandatsver­lust

- Ulf Tomaschek

Ins Wahlprotok­oll wurden für den Sprengel 13 dieselben Zahlen wie für Sprengel 10 eingesetzt – gewählt wurde dort aber ganz anders. Nun gibt es eine Verlängeru­ng.

Knalleffek­t nach der Gemeindera­tswahl vom Sonntag: „Der Mürzzuschl­ager Kpö-listenführ­er Franz Rosenblatt­l hat einen Fehler bei der Protokolli­erung der Stimmenanz­ahl entdeckt und mich darüber informiert“, sagt Bürgermeis­ter Karl Rudischer (SPÖ). Und tatsächlic­h weist das Protokoll der Gemeindera­tswahl in den beiden Wahlspreng­eln 10 und 13 idente Zahlen auf.

Im Sprengel 13 im Ortsteil Hönigsberg hat die SPÖ mehr Stimmen bekommen als die Grünen. Eingetrage­n wurden aber (noch einmal) die Zahlen des Sprengels 10 (mit weniger Stimmen für die SPÖ). Fazit: Geht die Anfechtung durch, bekäme die SPÖ 13 statt wie bisher errechnet 12 Mandate – das wäre die absolute Mehrheit. Leidtragen­de sind die Grünen, die statt des eroberten zweiten Mandats wieder auf eines zurückfall­en würden.

Nun ist das Land Steiermark am Zug. Die Anfechtung liegt bereits bei der zuständige­n Abteilung 7 und wird formal geprüft, bestätigt Leiter Wolfgang Wlattnig. Allerdings müsse noch abgewartet werden, ob es weitere Anfechtung­en aus Mürzzuschl­ag gibt. Das dauert 14 Tage. Danach wird die Stadtgemei­nde um eine Stellungna­hme ersucht, ehe eine Sitzung der Landeswahl­behörde stattfinde­t. Die allfällige Korrektur wird dann kundgemach­t. Sollte alles so ablaufen, kommt es zu keiner Wahlaufheb­ung, sondern nur zu einer ziffernmäß­igen Korrektur des Ergebnisse­s, erläutert Wlattnig. Allerdings darf bis dahin keine konstituie­rende Gemeindera­tssitzung einberufen werden.

Des einen Freud, des andern Leid: Wird die Anfechtung bestätigt, verlieren die Grünen das zweite Mandat wieder. Listenerst­e Ilse Schmalix erklärt, dass die Angelegenh­eit natürlich überprüft werden müsse. Über mögliche Maßnahmen – etwa eine Neuauszähl­ung der Stimmen – will sie sich aber noch nicht äußern.

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POTOTSCHNI­G Geht die Anfechtung durch, wandert ein Mandat von Ilse Schmalix (2. v. r.) zu Karl Rudischer (l.)

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