Die ungewöhnliche Normalität
Pressekonferenzen als Abstandsübung. Und das Safety-car im Fernsehen live.
Die neue Normalität, um das Schlagwort des Sommers zu gebrauchen, ist etwas befremdend. Die offizielle Fiapressekonferenz, die traditionsgemäß jeden Donnerstag vor einem Rennen stattfindet und den Piloten vorbehalten ist, war diesmal doch anders, sehr anders.
Man beschränkte sich nicht auf ein paar ausgesuchte Piloten, sondern holte das gesamte 20-Piloten-feld in den Pressekonferenzsaal. Beobachten durfte man das Meeting aber dann auch nur via Bildschirm.
Also saßen jeweils zwei Piloten Seite an Seite, im Abstand von zwei Metern, mit Maske, auf einem Hocker. So, wie es die Richtlinien vorschreiben. Anfragen wurden per Video eingespielt. Naturgemäß entwickelte sich dann die Plauderstunde zu einer Marathon-veranstaltung.
Großes Thema war natürlich die lange Zwangspause. Ähnliche Antworten auf ebensolche Fragen. Eigentlich hatte niemand ein großes Problem damit. Alle sind am Ende unglaublich froh, in Österreich, in der Steiermark zu sein. „Gut, dass es losgeht. Ich hatte viel Zeit für Freunde, viel Zeit für Training. Ich habe die Zeit genossen“, meinte etwa Kimi Räikkönen.
Red-bull-pilot Alex Albon dachte oft, dass man früher beginnen könne. „Aber es herrschte eine große Unsicherheit, ich war viel im Simulator. Aber die ersten zwei Wochen waren die schwierigsten. Dann keine Rennen, die Motivation ließ nach. Wenigstens hatten wir bei den virtuellen Rennen einen Spaß.“Daniil Kwjat (Alpha Tauri) spielte „viel Hardrock auf meiner neuen Gitarre“. Der Wiedereinstieg ist nach so einer langen Pause aber für niemanden ein Problem. „Dafür bietet der Red-bull-ring auch beste Voraussetzungen. Vor allem für uns, weil es lief hier in den beiden vergangenen Jahren einfach perfekt“, so Max Verstappen. „Wir hoffen, das wiederholen zu können.“chließlich ging man rasch zur Tagesordnung über. Vergessen Corona, Verbesserungen am Auto sind entscheidender fürs Abschneiden in einem GP. Der ORF war auch live dabei. Statt des Konferenzkanals bekam man aber den sogenannten International Feed zugespielt. Und da drehte nur das Safety-car seine Proberunden. Ungewöhnlich.
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