Erinnerung
blieben, eine Ikone des Motorsports. Leidenschaft, Lebenslust, Aufbruchstimmung – „der Jochen“hat alles verkörpert. Im Vorjahr zu Allerheiligen brannten auf seinem Ehrengrab auf dem Grazer Zentralfriedhof gezählte 445 Kerzen. Ein Lichtermeer für eine Lichtgestalt ...
Heuer, zu seinem 50. Todestag, werden es wohl ähnlich viele Kerzen sein. Vor allem die Stadt Graz hat auf ihren großen Sohn nicht vergessen. Auf den Reininghausgründen wird ein Platz nach Jochen Rindt benannt, inklusive Straßenbahnstation. Was aufgrund der Coronakrise verschoben werden musste und sich erst im nächsten Jahr umsetzen lässt: eine Rindt-ausstellung im Graz-museum inklusiver zweier Rennautos und eine Rindt-„schatzkammer“. Witwe Nina Rindt wird sich zudem ins Goldene Buch der Stadt Graz eintragen. Wer sich auf Rindt-spurensuche begibt, sollte einen „Boxenstopp“unbedingt einplanen: die Grazer Traditionskonditorei Philipp in der Krenngasse. In unmittelbarer Nähe ist Rindt aufgewachsen, eine Gedenktafel auf der Hausmauer (Ruckerlberggürtel 16) erinnert an den ehemaligen Helden. „Jochen war ein ziemlicher Lauser. Mein Vater hat mir erzählt, wie er immer in die Backstube gesaust kam, um sich eine Windbäckerei zu stibitzen“, erzählt Lilli Philipp. Darum gibt es im Rindt-gedenkjahr einen „Süßen Rennreifen“auf der Mehlspeisenkarte. Der besteht aus Windbäckerei sowie dunkler und heller Schokolade. „Am besten ist, wenn man den ,Süßen Rennreifen‘ bei uns vorbestellt, der ist nämlich bei den Leuten besonders gefragt“, versichert die Chefin.
Wer im Rindt-gedenkjahr der begehrteste Gesprächspartner sein wird: Zweifelsohne Redbull-motorsportchef Helmut Marko, der Rindt schon in der Schulzeit kannte. Sein „Lieblingsschmankerl“? Vielleicht die „Privatrennen“in einem Vw-käfer auf der Landstraße – noch ohne Führerschein. Und wie Marko deswegen von Gernot Kulis in die Falle gelockt wurde. Der „Callboy“hatte von dieser Geschichte erfahren und wollte als Polizei-amtsdirektor Rotenbuller Marko zur Führerscheinnachschulung schicken!