Kleine Zeitung Steiermark

In 100 Tagen wählt Wien: Es

- Von Veronika Dolna

Bereits seit 1945 gibt es durchgehen­d rote Bürgermeis­ter in Wien – Grün regiert seit zehn Jahren mit. Doch zusehends verschiebt sich die Machttekto­nik in der Bundeshaup­tstadt.

Vor genau zehn Jahren herrschten in Wien noch burgenländ­ische Verhältnis­se: Die SPÖ regierte mit absoluter Mehrheit. Andere Parteien stellten zwar Stadträte, doch die waren allesamt „nicht amtsführen­d“. Doch bei der

Wahl im Oktober 2010 verlor die SPÖ die ersten fünf Prozent, fünf Jahre später die nächsten. Dass Michael Häupls 39 Prozent trotzdem als Erfolg wahrgenomm­en wurden, lag an einem perfekt inszeniert­en rotblauen Duell. Das fand so zwar nie statt, half aber am Ende doch bei der Mobilisier­ung.

Am 11. Oktober wählt Wien das nächste Mal. Michael Ludwig dürfte den Abwärtstre­nd der SPÖ wohl stoppen: Umfragen sehen ihn bei einem ähnlichen Ergebnis wie 2015.

Verliereri­n der letzten Wienwahl war die ÖVP. Ein Machtfakto­r war sie in Wien noch nie, doch 2015 schrumpfte sie zur

Kleinparte­i. Dass Gernot Blümel, der türkise Spitzenkan­didat, in seinem Brotjob Finanzmini­ster ist, soll aber nicht zu falschen Schlüssen verleiten: Entscheide­nder wird der Parteichef sein. Seit Sebastian Kurz nämlich die ÖVP übernahm, legten die Türkisen bei Nationalra­ts- und Eu-wahlen in Wien deutlich zu. Manche sehen die Stadttürki­sen bei 25 Prozent, die Parteizent­rale legt die Latte auf 15 Prozent.

seit zehn Jahren sichtbar mitgestalt­en, werden seit einem Jahr von Birgit Hebein geführt. Dass sie die türkis-grüne Koalition im Bund mitverhand­elte, machte sie zu einer wichtigen politische­n Playerin. Ihren Job als Vi

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