Kleine Zeitung Steiermark

Der Tourismus lässt noch aus

- Heimatbewe­gung Andere

Warum der Süden Kroatiens unter Corona-folgen besonders leidet.

sonders viel, daher ist Vorsicht geboten. Möglich, wenn nicht sogar wahrschein­lich, ist eine weitere Erosion der beiden großen Blöcke. Neben HDZ, SDP und der Heimatbewe­gung sollten noch die konservati­ve Partei „Most“und das links-grüne Bündnis „Mozemo“(„Wir können“) sicher die Fünf-prozent-hürde überspring­en; sie gilt jeweils für alle zehn Wahlkreise in Kroatien; weitere zwei Parteien haben ebenfalls Chancen auf Mandate. Klar ist, dass das Wahlrecht die Kleinparte­ien benachteil­igt.

Wichtig wird auch die Stimmbetei­ligung sein. Nach einer Umfrage des Instituts Ipsos fürchten sich bis zu 20 Prozent der Befragten vor einer Ansteckung am Wahltag; hinzu kommt die Urlaubszei­t. Eine geringe Wahlbeteil­igung begünstigt die HDZ.

Kredit bei den Wählern verspielt: Ministerpr­äsident Plenkovic

Die Perle der Adria“lautet der Beiname der Hafenstadt Dubrovnik ganz im Süden von Kroatien. Etwa vier Prozent aller Nächtigung­en in Kroatien entfielen bisher auf die Stadt, die derzeit einer einsamen Perle gleicht. Am 30. Juni zählte die Stadt 2165 Touristen, eine gähnende Leere, die Dubrovnik wohl seit dem Krieg nicht mehr erlebt hat, der vor 15 Jahren endete.

Die Gründe dafür sind klar: Wegen der Coronakris­e bleiben die Kreuzfahrt­schiffe ebenso aus wie die Flüge, die erst jetzt langsam wieder in Gang kommen. 70 Prozent aller Gäste reisen mit dem Flugzeug an. Daher leiden Dubrovnik und Dalmatien noch weit stärker unter der Krise als Kvarner und die Halbinsel Istrien. Die Wassersche­ide liegt bei der Stadt Zadar. Bis dorthin reisen Gäste in der Regel mit dem Auto an. Daher ist die Lage in Istrien klar besser als im Süden. Nach Angaben des kroatische­n Tourismusm­inisterium­s erreichen die Zahlen derzeit knapp 30 Prozent des Vorjahres, das ein Rekordjahr war. 2019 zählte Kroatien mehr als 18 Millionen ausländisc­he Gäste mit 95 Millionen Nächtigung­en. Zum Vergleich: Österreich kam auf 150 Millionen Nächtigung­en, verfügt aber auch über einen florierend­en Wintertour­ismus, während Kroatien vor allem auf die Sommermona­te zählen muss. roatien zählt zu den liebsten Urlaubslän­dern der Österreich­er. Anreise und Heimkehr sind derzeit ungehinder­t möglich. Allerdings hat gestern Abend Nachbar Slowenien das Land um einen Grad herabgestu­ft, von Grün auf Gelb – für Österreich­er hat das im Grunde keine Folgen, sie dürfen aber bei der Rückkehr aus Kroatien nicht länger als zwölf Stunden in Slowenien bleiben.

Die Coronakris­e hat das Land zunächst gut bewältigt. Doch nun steigt die Zahl an Neuinfekti­onen wieder an. Dazu tragen die Nachklubs in der Hauptstadt Zagreb, aber auch Kroaten bei, die aus Bosnien und der Herzegowin­a kommen.

Die Österreich­erin Martina Riedl, die seit 15 Jahren ein Hotel in Opatija/abbazia leitet, erklärt dazu: „Man muss unterschei­den, wo genau diese Fälle auftreten. Wir sind hier in der Region Kvarner und Istrien; bei uns gibt es kaum Fälle.“Extrem niedrig ist nach kroatische­n Angaben die Zahl erkrankter Touristen.

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