Tod durch Buttermesser
Eine Judenburgerin stach im Streit zu: Statt ihrem Freund zu helfen, legte sie sich schlafen. Der Mann verblutete. Zwölf Jahre Haft.
Statt ihm zu helfen, legte sie sich schlafen. 18 Stunden später war er verblutet: Eine 33-Jährige ist gestern im Landesgericht Leoben wegen Mordes durch Unterlassen zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Die Frau soll im März alkoholisiert mit einem Buttermesser auf ihren ebenfalls betrunkenen Lebensgefährten eingestochen haben. Die Frau nahm Bedenkzeit, das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die blutige Auseinandersetzung geschah in der Wohnung der beiden in Judenburg. Das Paar war seit 2005 zusammen. Die Beziehung war stets geprägt von Alkoholmissbrauch, Streitereien und Handgreiflichkeiten. Am 3. März eskalierte ein Streit.
Am Abend kam es laut Staatsanwalt zu einer Rangelei und die 33-Jährige griff nach einem Buttermesser. Sie fuchtelte damit herum und stach zu. Das gab sie vor Gericht nicht zu, schloss aber nicht aus, dass es so gewesen sein könnte. Sie traf ihn unter anderem knapp unter dem Ohr und in die Flanke. „Es war eine Rauferei, ich habe ihn nicht gezielt so schwer verletzten wollen.“Sofort sei Blut gespritzt. Das Opfer schlug zurück. Am Ende gingen die beiden beleidigt auseinander.
Selbst am nächsten Morgen habe die 33-Jährige der Zustand ihres Lebensgefährten laut Ankläger nicht interessiert.
„Ich sagte, er soll nicht so blöd tun und zu mir ins Wohnzimmer kommen,“erzählt die Frau. Als er nicht antwortete, ging sie zu ihm und griff an seine Schulter: „Die war ganz kalt“, sagte die Angeklagte zum Richter. Sie habe ihm eine Decke geholt und drehte ihn um. Da hörte sie einen Seufzer. „Ich fühlte seinen Puls und hörte bei seinem Herz, aber da war nichts.“Deshalb habe sie dann die Rettung gerufen. Doch der Mann war bereits verblutet.