Grünes Licht für Bespielung des Karmeliterplatzes
Nur Hintergrundmusik, zwei Ruhetage: VP und FP geben Sommereventzone für Familien- und Relaxprogramm frei.
Sommer, Sonne, Spiel und Spaß in der Stadt. Klingt lustig, ist es aber nicht, wenn Anrainer ob der Eventisierung des öffentlichen Raums auf die Barrikaden steigen. Und so ist die geplante Sommerbespielung des Grazer Karmeliterplatzes unter dem Motto „Party-meile“zum Politikum geworden.
Anrainer sind gegen das Konzept der Nachtgastronomen um Wolfgang Nusshold (Kottulinsky) Sturm gelaufen, die Opposition hat sich geschlossen dagegen gestellt. Die fürs Straßenamt zuständige Stadträtin Elke Kahr (KPÖ) bringt heute im Stadtsenat ein „negatives Stück“ein, dass das Projekt stoppen soll. Doch die schwarzblaue Rathauskoalition wird für die – deutlich adaptierte – Bespielung des Karmeliterplatzes über die gesamten Schulferien grünes Licht geben. „Wir haben in vielen Gesprächen versucht, eine Lösung zu finden, die die Anrainer nicht zu stark belastet, aber in der Stadt auch etwas ermöglicht“, betonen Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) und Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ).
So sieht das Konzept aus, das nun zur Umsetzung kommen darf. An fünf Tagen die Woche gibt es Programm, Sonntag und Montag sind Ruhetage. Von Dienstag bis Mittwoch gibt es Angebote für die ganze Familie – mit Freizeit- und Sportprogramm, in das auch Vereine oder Yogastudios eingebunden werden.
Auch ein Kasperltheater für die Kleinen wird es geben. Zeitlich sind diese Tage von 14 bis 21 Uhr beschränkt, es wird nur Hintergrundmusik geben.
An den „chilligen Relaxtagen“freitags und samstags ist die Sperrstunde um 22 Uhr angesetzt, soll es nur moderate Musik mit einem Limit von 65 Dezibel geben – das entspricht einer Nähmaschine oder einem Fernseher in Zimmerlautstärke.
Sieben Gastronomen sollen an den Bars eingebunden werden. Ein Grundgedanke, war ja auch, dass die Nachtgastronomie, die wegen Corona seit Monaten kein Geschäft mehr machen kann, hier ihr ihr Personal beschäftigen und auch wieder Umsätze schreiben kann, heißt es bei Nagl.