Mayer bekannte sich teilweise schuldig
In Innsbruck wurde der Doping-prozess gegen Walter Mayer fortgesetzt. Heute wird Aussage von kroatischer Schlüsselfigur erwartet.
Bei der Fortsetzung des Doping-prozesses gegen Walter Mayer gab es eine Überraschung: Der ehemalige Langlauf-trainer des ÖSV hat seine vor der Polizei getätigte Aussage, er habe unter anderem von einem Kroaten fünf leere Blutbeutel für den ehemaligen
Langläufer Harald Wurm besorgt und Johannes Dürr 400 Milliliter Blut abgenommen, widerrufen. „Davon stimmt gar nichts, das ist von mir erfunden“, sagte Mayer zur Richterin. Er sei von der Polizei unter Druck gesetzt und psychisch belastet worden – sie soll gesagt
haben, Mayer dürfe nur nach Hause, wenn er etwas zugebe. Die als Zeugen geladenen Polizisten hatten eine ganz andere Sicht auf die Dinge, sie stritten diese Vorwürfe vehement ab: „So einen Schwachsinn habe ich überhaupt noch nie gehört“, sagte einer von ihnen.
63-jährigen Salzburger wird vorgeworfen, Sportler zwischen 2012 und 2019 beim Dopen unterstützt zu haben und selbst Dopingmittel an Sportler weitergegeben zu haben. Ein teilweises Geständnis gab es von Mayer dennoch: Der mitangeklagten 37-jährigen
Leichtathletin habe er vor Wettkämpfen Infusionen gegeben. Dabei handelte es sich aber um eine Magnesium-kochsalzlösung – und diese steht nicht auf der Dopingliste. Dass damals Infusionen mit mehr als 50 Millilitern verboten waren, habe er nicht gewusst. Er gestand zudem dem, vom Kroaten unter anderem EPO und Wachstumshormon bezogen zu haben – das sei aber nur für den Eigenbedarf gewesen, die Mittel habe er nie an jemanden weitergegeben.
Die Leichtathletin hatte bereits beim ersten Prozesstermin zugegeben, verbotene Substanzen in den Jahren 2018 und 2019 an andere Sportler weitergegeben zu haben. Heute wird der Prozess in Innsbruck fortgesetzt. Erwartet werden Aussagen des Kroaten, der Mayer und der Leichtathletin Dopingmittel verkauft haben soll.