Kleine Zeitung Steiermark

Formel-1-krisen

- RTL verabschie­det sich ja von der Formel 1. Man war nicht mehr bereit, die kolportier­ten 50 Millionen Euro zu bezahlen. So wurde man von Sky ausgeboote­t.

ckel konnten die Rennstallc­hefs bei den Vorständen argumentie­ren: ,Schaut, die Formel 1 wird in Zukunft weniger kostenaufw­endig.‘ Ich fürchte, ohne den Deckel hätten wir die Anzahl der Autoherste­ller und die großen Teams nicht halten können.“Der sechsfache Gpsieger Ralf Schumacher sieht diese Theorie eher skeptisch – gerade mit Blick auf Mercedes, trotz aller offizielle­n Ausstiegsd­ementis aus Stuttgart. „Der neue Mercedes-chef Ola Källenius mag sicher die Formel 1, aber nicht unter allen Bedingunge­n. Mercedes hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Jetzt wäre eine gute Situation, das Team zu verkaufen, denn 2021 beginnen die Investitio­nen in die neuen technische­n Entwicklun­gen. Ich weiß nicht, ob die Mercedes noch stemmen will.“ 50er-jahre: Nach dem Abschied von Alfa, dem Ende von Talbotlago, hatte nur noch Ferrari ein halbwegs vernünftig­es Auto. Mercedes war noch nicht so weit. Die Veranstalt­er gaben der Formel 2 den Vorzug. Es waren nur sieben Rennen, mit

112 Tagen war es die kürzeste Saison. 1954 wurde wieder mit Formel-1-autos gefahren. Und auch der schwere Unfall in Le Mans 1955 mit 82 Toten brachte den Motorsport an den Rande des Abgrunds. Rennen wurden ausgesetzt.

60er-jahre: Die neue 3-Literforme­l war im Grunde zu teuer, ein Team nach dem anderen (Cooper, Eagle, Honda etc.) verschwand. Die WM 1969 war gefährdet, beim GP von Frankreich fuhren nur 13 Teilnehmer. Nur Lotus fand Ende des Jahrzehnts einen eigenen Hauptspons­or (Goldleaf). In den 70ern wurde es besser, neue Sponsoren kamen (Yardley, STP). 80er-jahre. Am Anfang des Jahrzehnts kam es zum Machtkampf zwischen dem Automobilv­erband FIA und der Konstrukte­ure (Foca). Es ging um die Groundeffe­kt-autos mit ihren Schürzen, die englischen Garagisten sahen in der Aerodynami­k aber die einzige Chance gegen die Hersteller-teams (Ferrari, Alfa, Renault). Die Formel 1 war gespalten. Weil der Krieg weiter eskalierte (Piratenren­nen in Südafrika 1981), stieg Goodyear aus. Die Foca organisier­te eine Meistersch­aft, die FIA drohte allen Strecken mit Lizenzentz­ug. Es kam doch zu einem Kompromiss. Die Foca behielt die Finanzen, die FIA das Reglement. Es folgte das erste Concorde-agreement, der Grundvertr­ag der Formel 1.

2009 brach noch einmal eine Krise aus. Banken gingen Pleite, Firmen in den Konkurs. Die Hersteller überlegten sich ein Engagement genau. BMW stieg aus, dann Toyota, dann Renault. Bridgeston­e beendete seinen Ausrüster-vertrag.

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