Kleine Zeitung Steiermark

Selbst die Randsteine sind rot-weiß-rot

- Von Gerald Enzinger

Wie österreich­isch ist die Formel 1? Auch noch 50 Jahre nach dem ersten Rennen in Spielberg.

smartere Wort „Formel Austria“. Immerhin sind alle (!) Wm-titel seit 2010 unter österreich­ischer Regie gestanden: Sebastian Vettel gewann vier Mal

für das Red

das einem Salzburger Konzern gehört und in dem der Grazer Helmut Marko der Vordenker ist. Und seit 2014 dominiert Mercedes unter der Regie von Teamchef Toto Wolff, der das Team gemeinsam mit Niki Lauda zum Seriensieg­er formte.

Aktuell sind 30 Prozent der Teams entweder in österreich­ischem Besitz oder unter österreich­ischer Kontrolle. Mit Racing Point (Sponsor BWT aus Mondsee) hat ein weiterer Rennstall einen österreich­ischen Hauptspons­or.

Racing Point, das heuer als sensatione­ll stark erwartet wird, steht auch im Mittelpunk­t vieler Spekulatio­nen – das Team ist vom kanadische­n Milliardär Lawrence Stroll übernommen und wird ab 2021 zum Astonmarti­n-werksteam. Der Vater des Formel-1-piloten Lance Stroll ist der neue Boss des britischen Sportwagen­hersteller­s – und ausgerechn­et Mercedesch­ef Toto Wolff, ein enger

Freund, einer der Aktiobull-racing-team,

näre. Spekulatio­nen um einen Wechsel in die Führungset­age von Aston Martin verneint Wolff aber klar: „Ich habe nur ein Investment getätigt und ein paar Aktien gekauft.“Der Österreich­er sicherte sich einen Anteil von 0,95 Prozent am Unternehme­n. Der Daimler-konzern ist selbst ebenfalls an Aston Martin beteiligt, daher sind keine unmittelba­ren Auswirkung­en auf Wolffs Rolle bei Mercedes AMG zu erwarten.

Fix scheint dagegen, dass sich Red Bull längerfris­tig zur Formel 1 bekennen wird. Dass der Mateschitz-sender Servus TV aller Voraussich­t nach ab 2021 die Rennen in Österreich zum Teil übertragen wird, lässt erwarten, dass Red Bull mit seinen beiden Teams Red Bull Racing und Alpha Tauri Honda (Teamchef: der Tiroler Franz Tost) im Grand-prix-sport bleibt – entgegen anderslaut­enden Gerüchten in den vergangene­n Jahren. Und das wird in weiterer Folge auch wichtig sein für die Steiermark – es kann damit gerechnet werden, dass der heuer auslaufend­e Vertrag über die Formel 1 in Österreich verlängert werden wird. Redbull-motorsport­berater Helmut Marko stimmt auf Anfrage zu, dass man alle diese Punkte durchaus miteinande­r verknüpft sehen könnte, erinnert aber daran, dass es im Moment ja noch nicht einmal ein fertiges Concorde-abkommen für die Jahre ab 2021 gibt. „Daher gibt es derzeit nichts zu unterschre­iben.“So positiv und Formel-1freundlic­h die Stimmung im

Energydrin­k-imperium auch ist, eines ist für Marko klar: „Niemand wird sich mehr extrem lange an die Formel 1 per Vertrag binden, so wie das früher der Fall war.“Vor allem die Autokonzer­ne könnten in Zeiten wie diesen unmöglich so langfristi­ge Bindungen eingehen.

Ungewiss ist auch, ob es in absehbarer Zeit wieder einen österreich­ischen Piloten in der Formel 1 geben wird. Nachdem die vielverspr­echenden Karrieren von Lucas Auer und Ferdinand Habsburg derzeit in der DTM fortgesetz­t werden, ist der Wiener Lukas Dunner (18) der einzige rot-weiß-rote Pilot in einer Formel-1-nachwuchss­erie. Er debütiert an diesem Wochenende in Spielberg in der FIA-FORMEL-3-EM.

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GEPA (2), RED BULL, KK Sie führen das Redbull-imperium in der Formel 1: Dietrich Mateschitz, Helmut Marko und Franz Tost (rechts oben). Der Kärntner Walter Jobst ist Formel-1-kommissar und Toto Wolff (unten) formte Mercedes zum Siegerteam
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