Bilanzskandal reißt Grazer Tochter mit
Wirecard-tochter in Österreich vor dem Aus. Mehr als 150 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Ermittlungen gegen Exwirecard-chef Braun nun auch wegen Untreueverdacht.
Seit mehr als zehn Jahren hat die von einem Bilanzskandal gebeutelte Wirecard AG eine Tochter in Österreich. Die Wirecard CEE mit Sitz in Graz bietet Dienstleistungen im Edvbereich an, insbesondere Beratungen über den Internetzahlungsverkehr. Hauptkunden sind allerdings Firmen innerhalb des Konzerns, die die offenen Rechnungen nun wohl nicht zahlen werden.
Deshalb schlitterte nach der Pleite der Wirecard AG in Deutschland nun auch die Österreich-tochter in die Insolvenz. 152 Mitarbeiter und 70 Gläubiger sind betroffen. Die Aktiva belaufen sich laut Kreditschützern von KSV1870, AKV und Creditreform auf rund 1,7 Millionen Euro, die Passiva auf rund 2,3 Millionen Euro. Bei den Aktiva soll es sich aber hauptder
werden derweil die Ermittlungen gegen den Exvorstandschef Markus Braun ausgeweitet. Es steht nun auch Verdacht auf Untreue im Raum, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Dabei geht es um den Vorwurf, dass dreistellige Millionensummen von Wirecard-konten an dubiose Firmenkonstruktionen flossen. Außerdem gehen die Ermittler laut dem Bericht davon aus, dass die mutmaßlichen Manipulationen bei Wirecard spätestens 2014 begannen.
Im Zentrum der Ermittlungen steht eine Briefkastenfirma auf Mauritius, das berichten inzwischen mehrere Medien. 315 Millionen Euro sollen in dieser Konstruktion verschwunden sein. Auch die Wirtschaftsprüfer der KPMG konnten nicht klären, wo das Geld sei.
Als Folge des Skandals arbeitet das deutsche Finanzministerium inzwischen mit Hochdruck am Umbau der Behörden. Wobei der Chef der Finanzaufsicht Bafin, Felix Hufeld, zwar
einräumt, dass die Kontrolle der Bilanzen verbessert werden müsse, der Skandal aber auf die „kriminellen Energien“innerhalb von Wirecard zurückzuführen sei.
ist für Wirecard allerdings das Interesse der Deutschen Bank an Teilen des Unternehmens – konkret an der Wirecard Bank. Das Geldhaus prüfe in Abstimmung mit der Bafin, dem vorläufigen Insolvenzverwalter der Wirecard AG sowie dem Vorstand der Wirecard Bank eine mögliche finanzielle Hilfe. Die Wirecard Bank ist bisher im Gegensatz zu ihrer Mutter nicht insolvent.
Die Bafin hat einen Sonderbeauftragten abgestellt, der dafür sorgen soll, dass keine Gelder an die Wirecard AG abfließen und die Geschäfte weiterhin laufen.
Juli 2019
3. 7. 2020
10 Euro verdienen österreichische Betriebe
im Ausland.
EEuro betrug Österreichs Exportvolumen
2019. xport und Rekord – dieses Begriffspaar bildete in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit Österreichs Außenhandel eine verlässliche Konstante. Zum Vergleich: Lag Österreichs Exportvolumen 2012 noch bei 123,5 Milliarden Euro, wurde 2018 erstmals die Marke von 150 Milliarden durchbrochen. Im Vorjahr lag der Wert schließlich bei 153,5 Milliarden Euro. Und dann kam Corona ...
Dass der Rekordlauf ob der globalen Krisenkulisse heuer ein jähes Ende finden wird, ist schon jetzt klar. Laut Daten der Statistik Austria brachen die Ausfuhren bereits im ersten Quartal – im Jahresvergleich – um fünf Prozent auf 37,2 Milliarden Euro ein.
Für Österreichs Unternehmer ist der Export von fundamentaler Bedeutung, bundesweit zählt man 62.000 exportorientierte Unternehmen. Sechs von zehn Euro werden von heimischen Betrieben im Ausland verdient, laut Ökonomen hängt jeder zweite österreichische Arbeitsplatz direkt oder indirekt am Export. Jede einzelne Milliarde Euro Exportvolumen schafft und sichert laut Berechnungen mehr als 10.000 Arbeitsplätze im Land. Der große Stellenwert der globalen Handelsströme stand naturgemäß auch im Fokus des Exporttages der Wirtschaftskammer Österreich (wko.at/
Vizepräsident des europäischen Handelsdachverbandes Eurocommerce, betonte in einem Videocall mit Eu-handelskommissar Phil Hogan: „Wir haben die Europäische Union immer unterstützt und schaft zusammenhängt. Denn 80 Prozent der Regularien, die unsere Unternehmen betreffen, kommen ja aus Brüssel.“Eukommissar Johannes Hahn betonte vor allem die Sicherstellung der Lieferketten für die europäischen Schlüsselindustrien und -produktionen und forderte zudem mehr Mut und mehr Risikobereitschaft, um auch nach Corona wirtschaftlich weiterhin so erfolgreich sein zu können.