Abstriche bei den Lehrlingen? „Niemals!“
Hauseigene Ausbildungsakademie: Bei Elin in Weiz wird weder die Zahl der Ferialpraktikanten noch jene der Lehrlinge reduziert.
Forschung und Entwicklung sind die bedeutenden Treiber am Standort Weiz, der Zentrale von Elin Motoren. „Aber die besten Forscher und Entwickler nützen uns letztlich nichts, wenn die Übersetzung durch hoch qualifizierte Facharbeiter nicht möglich ist“, betont Wolfgang
Landler, der das Unternehmen als CEO leitet. Trotz der nicht einfachen gesamtwirtschaftlichen Kulisse sei es daher „niemals infrage gekommen, bei der Lehrlingsausbildung Abstriche zu machen“. In diesem Bereich, so Landler, werde man weiter investieren, die Lehrlingszahl soll von derzeit 15 auf 30 steigen.
Elin Motoren hat dafür vor rund zwei Jahren eine eigene Lehrlingsakademie etabliert, „um unser erfolgreiches Ausbildungssystem langfristig weiter zu stärken und junge Menschen noch spezifischer an die Gegebenheiten im Unternehmen heranzuführen, das wird weiterhin massiv forciert“. Insgesamt sei hier fast eine Million Euro investiert worden. Auch Kooperationen mit Hochschulen wie der TU Graz oder der FH Joanneum seien, beispielsweise bei Diplomarbeiten oder für spezielle Projekte, im Rennen um helle Köpfe von ganz zentraler Bedeutung, so Landler. Für ihn ist klar: Top-fachkräfte auszubilden und in die Region zu bringen sei trotz Coronakrise und damit verbundener Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt von immenser Wichtigkeit, „das sind die besten Investitionen überhaupt, das ist jenes Kapital, von dem wir nachhaltig profitieren“.
Landler streicht auch hervor, dass man bei Elin – im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen – auch heuer Ferialpraktikanten aufnimmt, „sämtliche der rund 40 Ferialverträge sind aufrecht, das war uns auch ganz wichtig“. Wie berichtet, stehen laut Experten heuer österreichweit um bis zu 80 Prozent weniger Ferialjobs zur Verfügung als noch im vergangenen Jahr.
„Investitionen in die Ausbildung von Top-fachkräften sind die besten überhaupt. Das ist jenes Kapital, von dem wir nachhaltig
profitieren.
Insgesamt, so Landler, schlage sich Elin trotz der Konjunktureinbrüche gut. Das Geschäft laufe etwa in den Bereichen Mining sowie in der Generatorenfertigung für Windkraftanlagen, wo man weltweit zu den Top-5anbietern zähle, erfreulich. Derzeit stehe beispielsweise eine 80 Tonnen schwere Maschine, „so groß wie ein Einfamilienhaus und derzeit der gan
Stolz unserer Belegschaft“, wie Landler betont, kurz vor der Auslieferung. Dieser Hightechkoloss sei durchaus symbolhaft. „Natürlich ist die Marktlage hochkompetitiv und das Umfeld schwierig, aber wir sehen auch, dass etwa der Bedarf aus China wieder anzieht.“Die dortige Infrastrukturoffensive führe zu einer gestiegenen Nachfrage nach industriellen Applikationen im Bereich Mining.
Elin Motoren könne auch deshalb profitieren, weil man durch den Produktionsverbund gut aufgestellt sei. Das Herz schlägt in Weiz, der Standort wurde über die Jahre aber auch durch Produktionen in Bosnien, Ungarn und Indien ergänzt, „das stärkt auch Österreich, hätten wir nur hierzulande eine Fertigung, würde es uns wahrscheinlich nicht mehr geben“, sagt Landler. Von den rund 1000 Mitarbeitern der Gruppe werden 500 in Österreich beschäftigt. Der Gruppenumsatz liegt bei rund 120 Millionen Euro.
Schwieriger laufe das Geschäft im Öl- und Gasbereich, „hier hängen wir etwas in den Seilen“. Im Segment der Windkraftgeneratoren sehe man indes „noch viel Potenzial und große Entwicklungschancen“. Wie andere Industrieunternehze men erwarte man auch bei Elin Motoren, dass die Situation ab Mitte 2021 herausfordernder werde, „dann werden wohl die Auswirkungen des eingeschränkten Konsums spürbar, entscheidend ist natürlich, wie sich die Auftragslage weiterentwickelt“. Zuversichtlich stimme der Umstand, „dass wir
Die Übernahme von 70 Prozent der Elin-anteile durch den Weltkonzern Voith (die restlichen 30 Prozent hält Franz Hrachowitz) biete zudem einen wesentlichen Mehrwert für die Kunden. Der Deal wurde Ende April erfolgreich abgeschlossen, die Integration verlaufe gut, betont Landler. Die Zusammenarbeit werde auch dazu führen, dass künftig in Weiz ein neues Produkt positioniert werde. Auch wenn er über Details noch nicht sprechen könne, betont Landler: „Das wird ebenfalls wieder viele Arbeitsplätze absichern.“
Auch im Management-board von Elin Motoren ist es zu einer Änderung gekommen. Als neuer Finanzchef (CFO) fungiert nun Robert Schuhmayer.
Covid-19, heißt es, wird ein Wendepunkt der Globalisierung sein. Das mag sein, aber es sollte keinesfalls dazu führen, den Blick auf das große Ganze zu verlieren. Nichts wäre verfehlter, als in den Tagen nach der Krise nicht mehr über den Tellerrand zu blicken. Sozusagen im selbstgewebten Kokon von Abschottung und Distanz das Glück im Kleinen zu suchen. Das Gegenprogramm: „Think globally, act locally“ist die Kurzversion dessen, was als Langversion Bücher füllt und unser aller Denken und Handeln durchdringen sollte – in guten und in weniger guten Zeiten gleichermaßen. Wie wollen wir sonst etwa mit einem Phänomen wie dem Klimawandel zurande kommen? Wenn man ein komplexes System wie unsere Erde beobachten, analysieren und Vorhersagen für die Zukunft machen will, so ist man gut beraten, im wahrsten Sinne des Wortes „abzuheben“und dem Blick von oben jenem von unten den Vorzug zu geben. So haben uns Satelliten Möglichkeiten und Erkenntnisse geliefert, die ohne diese Technologie undenkbar wären. Dieses „Abstandhalten“anderer Art hat eine wichtige Filterfunktion: Es bringt wesentliche Strukturen in den Vordergrund und lässt Unwesentliches in den Hintergrund treten. Und Satelliten haben naturgemäß eine globale Funktion mit nachhaltigem Charakter, vorausgesetzt, dass Distanz bewahrt wird.
Spezielle Satellitenmissionen hatten beispielsweise die Aufdeckung eines sich besorgniserregend vergrößernden Ozonlochs ermöglicht, was zwecks Hintanhaltung gesundheitlicher Schäden letztlich zur weitgehenden Verbannung der FCKW’S in Kühlsystemen geführt hat – weltweit! Und der gegenwärtige Klimawandel kann als globales Phänomen mit nachhaltiger Wirkung natürlich auch nur durch Satellitenmissionen evioffensichtlich