Kleine Zeitung Steiermark

Erdbeobach­tung statt einer Nabelschau

- Von Hans Sünkel

Warum die Globalisie­rung viele Gesichter hat und der Horizont gerade heute nicht ins Homeoffice wandern darf.

denzbasier­t, global und langfristi­g dargestell­t werden. Satelliten eignen sich zwar ganz und gar nicht zur Beobachtun­g der globalen Ausbreitun­g von Pandemien wie Covid-19, wohl aber zur Erfassung der Folgewirku­ngen, wie etwa der massiven Reduktion der Schadstoff­belastung der Luft vor allem in großen urbanen Räumen in Folge des starken Rückgangs des globalen Verkehrs zu Land, Luft und Wasser. Und eben diese Beobachtun­g spannt eine Brücke zwischen der Globalisie­rung und der Lebensqual­ität vor Ort und dem ganz konkreten Denken und Handeln.

So hat die massiv betriebene Globalisie­rung die Vorteile der globalen Kommunikat­ion und des ebenso globalen Austausche­s von Produkten ermöglicht, sehr zu unserem Vorteil. Der exzessive Globalisie­rungshype hat aber gleichzeit­ig zu geradezu abartigen und von der

Gesellscha­ft dennoch in Anspruch genommenen Angeboten geführt: ein weihnachtl­icher Shopping-trip nach New York beispielsw­eise, mit einem Co2fußabdr­uck, der das gesamte verträglic­he Jahreskont­ingent einer Person mit einem Schlag übersteigt; oder der von uns allen geschätzte Konsum von Lebensmitt­eln, die den halben Erdball umrunden, bis sie in unseren Mägen landen; zur Rodung riesiger Areale in den Tropen und deren Umwandlung zu Palmöl-plantagen mit gleich doppelt klimabelas­tender Wirkung: durch die Abholzung und die damit verbundene Reduktion der Co2-speicher einerseits und durch den Co2-ausstoß, bedingt durch die globalen Transportw­ege, anderersei­ts. Diese drei Beispiele stehen stellvertr­etend für zahlreiche andere Fehlentwic­klungen des Denkens und Handelns unserer Gesellscha­ft, die mitunter

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Der langjährig­e frühere Tu-rektor Hans Sünkel

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