Kleine Zeitung Steiermark

„Körperspra­che ist ein Verspreche­n“

- Von Carmen Oster

Wie Lehrlinge beim Bewerbungs­gespräch mit Körperspra­che punkten und vom wem sich in dieser Hinsicht nicht nur Jugendlich­e etwas abschauen sollten.

Der Bewerber sagt: „Ja, ich will diesen Job.“Doch seine Körperhalt­ung signalisie­rt – ich will flüchten. Ein Bewerbungs­gespräch ist für Erwachsene eine Ausnahmesi­tuation, für Jugendlich­e ist es eine Herkulesau­fgabe. Warum? Das erklärt Körperspra­che-experte und selbst zweifacher Vater Stefan Verra. „Der junge Mensch ist nicht mehr Kind, aber noch nicht Erwachsene­r. Und das spürt er. Er will mit den Kindern nicht mehr reden, kann aber noch nicht so recht mit den Erwachsene­n sprechen.“Deswegen auch Verras erster Tipp: Jugendlich­e sollten den Umgang mit Erwachsene­n in einer sicheren Umgebung üben. „Damit ist nicht gemeint, die Bewerbungs­gesprächss­ituation mit den Eltern nachzustel­len, sondern im Kreis von Freunden beispielsw­eise den Kellner zu rufen oder die Kassiereri­n höflich darauf aufmerksam zu machen, dass man zuerst da war. Junge Menschen müssen lernen, weniger Hemmungen zu haben, in der Erwachsene­nwelt zu agieren“, so der Wahlmünchn­er.

Außerdem rät Verra, sich etwas abzuschaue­n von jenen, die geschickt im Umgang mit den Erwachsene­n sind. „In jeder Schulklass­e gibt es diese altklugen Kinder, die das wahnsinnig gut können. Tipp an alle jungen Menschen: Schaut euch an, was sie genau machen.

Denn diese Jugend

werden beim einen Vorteil haben.“

Dieser Tipp gilt übrigens auch für Erwachsene. „Das sind diejenigen, bei denen die Kollegen immer sagen, der hat es sich gerichtet. Dabei haben sie einfach weniger Hemmungen, mit ,denen da oben‘ zu sprechen.“Der Experte für nonverbale Kommunikat­ion beruhigt die Jugendlich­en aber – es muss niemand perfekt sein. „Körperspra­che ist ein Verspreche­n. Beim Bewerbungs­gespräch muss sie verspreche­n: Ich bin zwar noch jung, aber ich bin ein ungeschlif­fener Diamant. Und das Funkeln dieses Diamanten muss manchmal auch blitzen.“Hier noch einige Tipps. Hängende Schultern vermeiden. Der Jugendlich­e fühlt sich beim Bewerbungs­gespräch unwohl, deswegen versucht er, sich etwas kleiner zu machen. Stefan Verra: „Viele lassen die Schultern nach vorne hängen. Chefs bekommen hier das Gefühl, dass der Bewerber keine Unterstütz­ung für die Firma ist. Sollte er den Job bekommen, ist auch die Gefahr groß, dass sich der junge Mensch damit auch schon hierarchis­ch eingeordne­t hat.“

Bewerbungs­gespräch deutlichen

Die Körperspra­che muss sagen:

Ich bin ein ungeschlif­fener Diamant. Und das Funkeln dieses

Diamanten muss manchmal auch blitzen.

Stefan Verra appelliert an die angehenden Lehrlinge – weiblich wie männlich –, ihre Haarpracht unter Kontrolle zu bringen. „Beinahe hundert Prozent der Mädchen haben in diesem Alter lange Haare. Die Schultern sind also nach vorne gedreht und nun hängt der Kopf ein wenig nach vorne. Vielleicht hat die Bewerberin auch noch Stirnfrans­en. Damit sieht man ihr Gesicht nicht mehr. Das ist sehr gefährlich, weil sich diese junge Frau damit noch mehr versteckt.“Auch die Burschen müssten in dieser Hinsicht aufpassen. „Viele haben diese Justin-bieber-frisuren, wo man sich die Stirnfrans­en mit dieser prägnanten Kopfbewegu­ng aus dem Gesicht schütteln muss. Das Problem hierbei ist: Wie soll ich als Chef zu diesem junlichen gen Menschen Vertrauen aufbauen?“

Unterkiefe­r öffnen. Beim Bewerbungs­gespräch sind deutliche Antworten besonders wichtig. „Zu viele junge Menschen öffnen den Unterkiefe­r beim Sprechen fast nicht. Mit hängenden Schultern und den Haaren im Gesicht ist das Konglomera­t ,Ich will eigentlich gar nicht hier sein‘ perfekt.“Deswegen: Den Mund öffnen beim Sprechen.

„Junge Menschen schlurfen gerne, das ist eine Wohlstands­erscheinun­g, weil unsere Böden eben sind.“Deswegen legt der Körperspra­che-experte den jungen Bewerbern ans Herz, vorab zu Hause einen zielstrebi­gen und aufrechten Gang zu üben. „Es geht darum, dem Chef zu zeigen, dass man aktiv ist.“Das sei übrigens nicht nur Jugendlich­en ans Herz gelegt. „Außerdem ist es gut, so zu gehen, dass man das Auftreffen der Ferse auf dem Boden ein wenig hört, das signalisie­rt Selbstbewu­sstsein.“

Die Nase-nabel-regel. Wenn ein Jugendlich­er mit dem Chef spricht, sollte er auch an diese Regel denken und dem Gegenüber seine Vorderseit­e komplett zuwenden. „Unvorteilh­aft ist es, wenn Jugendlich­e so schüchtern sind, dass sie nur aus den Augenwinke­ln mit den Leuten sprechen.“

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