Das große
Sind Covid-genesene mit Antikörpern unverwundbar? Wie lange hält die Immunität – und was bedeutet das für die Impfung? Noch gibt es dazu viele Fragezeichen – und die Expertinnen erteilen keinen Freibrief.
Auch wenn die Durchseuchung in Österreich weiterhin im niedrigen einstelligen Bereich liegen dürfte: Es gibt sie, die Genesenen, die eine Covid-19-infektion hinter sich haben und Antikörper im Blut tragen. Dürfen diese Menschen sich unverwundbar wie Superhelden fühlen?
„Allein das Vorhandensein von Antikörpern ist keine Garantie für einen Schutz – es braucht eine bestimmte Qualität, sogenannte neutralisierende Antikörper“, erklärt Ursula Wiedermann-schmidt, Professorin für Vakzinologie an der Meduni Wien. Werden Antikörper gemessen, muss überprüft werden, ob sie auch neutralisierend wirken. Die zweite Frage ist: Wie lange diese Antikörper? Die Antwort kennt die Wissenschaft noch nicht: „Immer mehr Studien zeigen, dass neutralisierende Antikörper nach einer Covid-19-infektion rasch wieder abfallen“, sagt Wiedermann-schmidt. Jüngstes Beispiel: Bluttests der ersten Corona-patienten in Deutschland, die Ende Jänner in München behandelt wurden, zeigten ein deutliches Absinken der Anzahl dieser Antikörper im Blut. „Wir können leider nicht sagen: Jeder, der eine Infektion hatte, ist geschützt. Wir wissen einfach nicht, wie lange der Schutz anhält“, sagt Wiedermannschmidt. Wenn sich Sars-cov-2 ähnlich verhält wie die humanen Coronaviren, mit denen wir schon lange leben und die harmlose Erkältungskrankheiten auslösen, müsse man aber davon ausgehen, dass die Immunität eine kurzlebige ist: Nur ein paar Monate ist man nach einer Ansteckung gegen diese Coronaviren immun.
Antikörper sind aber nur ein Teil der Immunantwort – daneben gibt es die sogenannte zelluläre Immunantwort. „Es gibt andere Formen der Immunität, die auch dann bestehalten