Späte Aussöhnung in Triest
100 Jahre nach dessen Brandschatzung durch die Faschisten wurde am Montag der slowenischen Volksgruppe in Triest
ihr Volkshaus zurückgegeben.
schickten, dauerte es viele Jahre, bis er sich vom „tödlichen Nebel“der grauenhaften Stimmung befreien konnte, die sich an diesem Julinachmittag in sein Bewusstsein eingefressen hatte.
Doch erst am gestrigen Montag, auf den Tag genau 100 Jahre später, hat die Geschichte, soweit das möglich ist, dann doch noch ein gutes Ende gefunden. Da wurde der Narodni dom im
Beisein der Staatspräsidenten von Italien und Slowenien feierlich an die slowenische Minderheit von Triest zurückgegeben. Und Boris Pahor wurde mit den höchsten Orden beider Länder geehrt. Er widme die Auszeichnungen allen Toten der Diktaturen, die er selber erlebt habe: „Es sind so viele, so viele.“
„Die Geschichte lässt sich nicht auslöschen, das Leid der
Menschen dieses Landstrichs wird nie vergessen“, sagte Italiens Präsident Sergio Mattarella. Das Unrecht wurde wiedergutgemacht, der Gerechtigkeit gedient, meinte sein slowenischer Amtskollege, der wie der geehrte Schriftsteller den Namen Boris Pahor trägt.
Um den hohen Symbolwert der Restitution zu ermessen, muss man wissen, dass in Triest kaum etwas so umstritten ist wie die Erinnerung. Eine „unsichere Peripherie“hat der Historiker Giampaolo Valdevit die ehemals österreichische Hafenstadt genannt, zu deren tragischer Geschichte nicht nur der Terror der Faschisten und nach der Kapitulation Italiens 1943 die Verbrechen der deutschen Besatzer gehören, sondern eben auch die Gräuel von Titos Partisanen.
trieben sie im Frühjahr 1945 in Triest ihr Unwesen. Es waren düstere Wochen, in denen unzählige italienische Zivilisten für immer in den tiefen