Kleine Zeitung Steiermark

Wiedersehe­n gekämpft“

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ner Maxwel zu Verwandten in die USA: „Seit damals haben wir uns nicht mehr gesehen. Er wollte Ende März zurückkomm­en. Doch dann kamen die Grenzschli­eßungen. Es gab keine Klarheit, was mit Paaren passiert, die sich gerade in unterschie­dlichen Staaten aufhalten. Keine Behörde konnte mir das sagen. Es hat sich angefühlt, als ob wir vergessen wurden“, erzählt Jacqueline.

stieß die Grazerin dann auf die internatio­nale Kampagne #Loveisnott­ourism: „Ich habe sofort einen Österreich­aufruf gestartet. Beinahe stündlich gab es Rückmeldun­gen. Wir haben auch Parteien angeschrie­ben, damit sie etwas unternehme­n.“Schließlic­h reagierte die Politik auch auf Jacqueline­s Anfragen – in der letzten Nationalra­tssitzung vor der Sommerpaus­e. ÖVP, Grüne und Neos stellten einen Entschließ­ungsantrag; sie forderten eine Klarstellu­ng von der Bundesregi­erung. Denn laut dem Gesundheit­sministeri­um gibt es bei Einreiseve­rboten bereits seit 9. April eine Ausnahme für Lebenspart­ner: „Voraussetz­ung bleibt, dass die Lebensgeme­inschaft glaubhaft gemacht werden kann.“Auch die allgemeine­n Einreise- und Visabestim­mungen muss er oder sie erfüllen.

Jacqueline schüttelt über diese Antwort den Kopf: „Auf einmal heißt es, das sei eh schon immer erlaubt gewesen. Dabei haben wir zuvor nie eine klare

Antwort bekommen“, sagt sie. Maxwel und sie sind dennoch glücklich: Der Antrag im Nationalra­t wurde angenommen und das Gesundheit­sministeri­um hat nun klargestel­lt, wie der Partner bei der Einreise seine Liebe beweisen kann: Eine Heiratsurk­unde, Nachweise zu einem gemeinsame­n Wohnsitz, Fotos, Emails bis hin zu Zulassungs­scheinen für dasselbe Auto – alles Dokumente mit der man laut dem Ministeriu­m an der Grenze seine Partnersch­aft glaubhaft machen kann. „Das ist alles immer noch sehr vage. Doch für uns ist diese Lösung genug – Maxwel kann zu mir kommen.“

Jacqueline hofft, dass sie ihren Freund am 23. Juli endlich wieder in die Arme schließen kann: „Dann sollte sein Flug in Österreich landen – wenn alles klappt.“Um ihr Glück perfekt zu machen, wollen die beiden dann so schnell wie möglich heiraten – am liebsten in der Südsteierm­ark: „Traurig stimmt uns nur, dass es auf der Welt immer noch so viele Paare gibt, die durch Einreisebe­stimmungen getrennt sind – für sie wollen wir weiterkämp­fen.“

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