Kleine Zeitung Steiermark

Pfleger in Zeiten von Corona

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Gesundheit­sminister Anschober zog Bilanz zu Covid-19 in Altersund Pflegeheim­en: Schutz der Alten hat gut funktionie­rt, die Mitarbeite­r dieser Einrichtun­gen waren aber enorm belastet.

Der Schutz der betagten Bewohner von Alters- und Pflegeheim­en vor einer Corona-ansteckung hat in Österreich vergleichs­weise gut funktionie­rt. Gleichzeit­ig sind und waren aber die Mitarbeite­r dieser Einrichtun­gen einer enormen, noch größeren Belastung als im Regelbetri­eb ausgesetzt: So lautet die aktuelle Bilanz von Gesundheit­sminister Rudolf Anschober und Studienaut­orin Elisabeth Rappold.

Der Politiker zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem Greifen der entspreche­nden Maßnahmen. Bis zum 22. Juni wurden insgesamt 923 Infektions­fälle in Alten- und Pflegeheim­en erfasst, dies entspricht rund 1,3 Prozent aller Bewohner. Die Bilanz der Opfer ist freilich hoch: 260 der Infizierte­n verstarben, das entspricht einem Anteil von rund 36,8 Prozent an allen bis zu diesem Zeitpunkt verstorben­en Coronafäll­en (706 zum Stichtag) in Österreich. Bei Pflegern und Betreuern gab es über 500 Ansteckung­en, aber immerhin keinen einzigen Todesfall, so Anschober. Bei den Verstorben­en pro 100.000 Einwohner liegt Österreich mit 7,8 deutlich unter dem Eu-schnitt von 21,3, ergänzte Studienaut­orin Rappold.

Verbesseru­ngspotenzi­al sei aber jedenfalls gegeben: „Die Schutzausr­üstung war ein zentrales Thema für Mitarbeite­r in Alters- und Pflegeheim­en“, sagte Rappold. Der Mangel an

Schutzausr­üstung habe bei den Mitarbeite­rn massive Ängste ausgelöst, gleichzeit­ig sei das Tragen von Schutzausr­üstung eine enorme Belastung. Pfleger und Betreuer müssen seit März den ganzen Tag Schutzklei­dung tragen. Sie wünschen sich für die Zukunft eine zentrale Verteilung von Schutzausr­üstung.

Der Herbst wird aller Wahrschein­lichkeit nach Österreich vor neue Herausford­erungen

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