Twitter im Statistik-test
Die gebürtige Eibiswalderin Barbara Gigerl erhielt einen Sonderpreis für ihre Masterarbeit zu sozialen Netzen.
Es sind mittlerweile riesige Plattformen, ja ganze Welten, die sich zwischen Computern und Handys abspielen: die sozialen Netze, von Facebook bis Instagram. Doch was geht da genau vor, wie kann man in diesen virtuellen Räumen das Geschehen beobachten und beurteilen, ohne in Persönlichkeitsrechte einzugreifen?
Die Informatikerin Barbara Gigerl, die an der Technischen Universität Graz forscht, hat nun in ihrer Masterarbeit eine Möglichkeit untersucht, zu messen, wie sich Informationen in sozialen Netzen ausbreiten. Für ihr Werk erhielt sie einen Sonderpreis des Forums „Technik und Gesellschaft“. Mehr als 70 Arbeiten waren eingereicht worden.
„Ich habe eine Methode untersucht, die man ,Transfer Entropy‘ nennt. Sie ist eigentlich aus der Hirnforschung und Neuronenforschung bekannt. Ich wollte untersuchen, ob man sie auch für Fragestellungen in sozialen Netzwerken verwenden kann“, erklärt Gigerl. Eine der Fragen: Kann man bestimmen, wer wen und wie beeinflusst? Konkret untersuchte sie dafür Twitter.
Gigerl verwendet nur
Metadaten, also nur die
Absendedaten, nicht den
Inhalt. Einerseits kann sich jeder diese Daten herunterladen, andererseits gibt auch Twitter solche Daten frei. Und drittens erzeugte Gigerl zu Testzwecken auch synthetische Fragen.
Sie beobachtet nun, wer wann etwas tweetet, und wer darauf reagiert. Es geht also um eine Verkehrsanalyse. „Wenn man sieht, dass jemand etwas tweetet und kurz darauf jemand anderer auch, und wenn das sehr, sehr oft passiert, dann kann man davon ausgehen, dass der eine den anderen beeinflusst.“
Ein Ergebnis der Arbeit: Die Methode eignet sich ganz gut für einen ersten Überblick, welchen Einfluss etwa Influencer haben. Kompliziert wird die Auswertung unter anderem
durch unterschiedliche Zeitzonen zwischen den USA und Europa. Gigerl beschäftigte sich auch damit, welche Auswirkungen Trolle haben, oder mit der Frage, wie sich Neuigkeiten von Musikplattformen verbreiten. Letztlich könnte aus der untersuchten Methode ein Werkzeug für die Werbewirtschaft werden.
Die Weststeirerin, 1994 geboren, stammt aus einer „technikaffinen Familie“, wie sie selbst sagt. Die beiden älteren Brüder führten sie früh in die Welt der Computer ein. Nach der HTL in Kaindorf absolvierte sie gleich zwei Diplomstudien an der Technischen Universität Graz: Softwareentwicklung und Informatik. ie forscht jetzt am Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie. Es wurde 2018 weltweit bekannt, als man grobe Sicherheitslücken in Chips aufdeckte. Auch Gigerl befasst sich jetzt mit Sicherheitsfragen – etwa beim Thema Bankomatkarte.
Privat ist die Doppel-diplomingenieurin, die jetzt als Preis für ihre Arbeit 2000 Euro erhalten hat, völlig anders unterwegs. Ihr großes Hobby ist das Schreiben, Gedichte und Romane, und gelegentlich tritt sie bei Poetryslams, literarischen Kurzwettbewerben, auf.
vor Ort ein Bild machte, ob weiterer Hochwasserschutz notwendig ist. 45 Millionen Euro würden pro Jahr in neue Hochwasserschutzbauten investiert werden, so Seitinger. Aktuell wird am Hühnerbach in Altenmarkt bei Fürstenfeld um 4,5 Millionen Euro gebaut, in Graz beim Petersbach (7,3 Millionen) und Schöcklbach (1,3 Millionen), sowie in Kobenz (6 Millionen), Gasen (4,3 Millionen) und in Raaba/gössendorf (10 Millionen). Aber auch in der Raumordnung bedürfe es Änderungen, so Seitinger: „In betroffenen Gebieten muss man bei Neubauten konsequenter sein.“
stehen, helfen meist nur Rückhaltebecken und andere Schutzbauten. Gemeinden können dafür Anträge stellen, dann werden Prioritätenreihungen erstellt, sagt Max Pöllinger, Landesleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung. „Oberstes Gebot ist der Schutz von Leib und Leben, dann folgen große bedrohte Sachwerte.“
In Graz wurden zuletzt neuralgische Stellen in Angriff genommen, seit 2006 zwölf Rückhaltebecken und 13 Kilometer Bachstrecke ausgebaut. Dass es trotz neuen Hochwasserschutzes in Stattegg zu Überschwemmungen kam, erklärt Pöllinger so: „Solange die Schutzmaßnahmen im Unterlauf nicht fertig sind, kann es trotz der Becken weiter oben kleinräumig zu Überflutungen kommen.“
Wenngleich der Fachmann relativieren muss: „Auch ein Rückhaltebecken ist keine Vollkaskoversicherung gegen Überschwemmungen. In der Regel sind sie auf 100- bis 150-jährliche Hochwasserereignisse ausgelegt.“Zudem kann und soll nicht jeder Flusskilometer zugebaut werden. Pöllinger: „Absolute Sicherheit vor Naturgefahren wird es niemals geben.“
Für alle Betroffenen hat Seitinger einen wichtigen Rat: „Das Wichtigste ist, dass Privatschäden rasch bei der Gemeinde gemeldet werden“, damit es etwaige Hilfe aus dem Katastrophenfonds geben könne. Infos und Tipps dazu gibt es online unter agrar.steiermark.at unter der Rubrik „Landesförderungen“und „Katastrophenfonds“.