Wasser drang auch in Straßenbahnen
Aufräumarbeiten verdeutlichten Ausmaß der Unwetter von Dienstag im Großraum Graz.
Zuerst tropft es nur, doch wenige Augenblicke später schießt plötzlich eine Wasserfontäne von der Decke der Straßenbahngarnitur auf den Fahrgastsitz darunter: Das dazugehörige Video, das derzeit im Internet die Runde macht – zu sehen auch auf www.kleinezeitung.at/graz –, veranschaulicht die Wucht des Unwetters von Dienstagnachmittag.
Starkregen und Hagel hinterließen erneut im Großraum Graz ihre Spuren, die zum Teil erst im Zuge der Aufräumarbeiten sichtbar wurden. Wegen Überflutungen standen ja Dienstagnachmittag vorübergehend die Linien 1, 3, 5, 6 und 7 still – und gleich in zwei Straßenbahngarnituren drang Wasser ins Wageninnere. „Bei so einer starken Regenmenge binnen Minuten kann das Wasser oft nicht mehr ordentlich über das Dach abrinnen“, erklärt Gerald Zaczek-pichler, Sprecher der Graz-linien. „In der Folge ist es über die Lüftungsschleusen bei der Klimaanlage eingedrungen.“Gestern wurden die beiden Garnituren „getrocknet“.
Besonders betroffen waren einmal mehr Mariatrost, Ries und die Ragnitz sowie das Schafund das Stiftingtal. In der Panzenbeckgasse etwa – nur ein paar Meter von jener Brücke entfernt, unter die ein paar Tage zuvor eine Lenkerin samt Pkw gedrückt worden war –, musste ein Trupp der Berufsfeuerwehr eine Baustelle freipumpen. Auch der Keller des Botanischen Gartens wurde geflutet. Damit nicht genug:
Leser der Kleinen Zeitung schickten Fotos von Bächen, die über die Ufer treten und daraufhin durch Wohnstraßen rinnen, und von „Neuschneehaufen“, die sich leider als Hagelspuren entpuppen.
Klaus Baumgartner, Branddirektor der Grazer Berufsfeuerwehr, lobt den Einsatz der eigenen Kräfte – dankt aber mit Nachdruck den freiwilligen Feuerwehren für die Unterstützung (siehe auch links). „Künftig sollten wir vermehrt Kräfte bündeln und an einem Ausbau der Strukturen arbeiten“, betont er.
Im Grazer Umland waren unter anderen die Kameraden in Eggersdorf, Kainbach, Laßnitzhöhe und Weinitzen gefordert, auch nach Blitzschlägen – als hätten die Unwetter nicht gereicht ...