„Betroffene Mitarbeiter nach Kräften unterstützen“
Landespolitik verspricht Hilfe und verweist auf Stiftung.
Die Voestalpine ist in der Steiermark an neun Standorte mit 13 Produktionen vertreten. Noch Ende 2018 wurden dort mehr als 9700 Mitarbeiter beschäftigt, mittlerweile sind es 9100, davon sind derzeit 2400 in Kurzarbeit. Der Konzern hat in den letzten zehn Jahren zwei Milliarden Euro in steirische Standorte investiert, trotz der gegenwärtigen Turbulenzen wird das neue Edelstahlwerk in Kapfenberg weitergebaut, es soll Ende 2021 fertig sein. Festgehalten wird auch an der Lehrlingsausbildung. „Kürzungen kommen in diesem Bereich für mich nicht infrage“, so Vorstandschef
Ende Juni zur Kleinen Zeitung. Konzernweit werden heuer 300 neue Lehrlinge, davon 160 in der Steiermark, aufgenommen.
Insgesamt sieht Eibensteiner mit Blick auf die Geschäftsfelder eine „zweigeteilte Steiermark“. Denn die Geschäfte in der Bahninfrastruktur, von Weichen über Schienen bis zur Signaltechnik, würden gut laufen.
Die Nachricht vom Stellenabbau sorgt für große Betroffenheit. Betriebsrat in Kapfenberg, sagte in der „ZIB“, dass er aus den Medien von der Dimension des Jobabbaus erfahren habe und bezeichnete dieses Vorgehen des Konzerns als „seltsam“. Die Landesregierung verspricht, die betroffenen Mitarbeiter „nach Kräften zu unterstützen“, wie Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibingermiedl
(VP) und Soziallandesrätin (SP) betonen. Das Land hatte schon im Mai eine Corona-stiftung mit 40 Millionen eingerichtet. Der aus dem Bezirk stammende Fp-nationalratsabgeordnete Hannes Amesbauer fordert Bundes- und Landesregierung zu „sofortigen Gesprächen mit dem Voestalpine-vorstand“auf, um den Abbau noch zu verhindern oder zumindest abzumildern.
Auch im Bezirk Bruck-mürzzuschlag ist die Lage am Arbeitsmarkt angespannt. Beim AMS sind in Bruck derzeit 2369 Menschen arbeitslos gemeldet, in Mürzzuschlag 1163. Damit liegt man jeweils um mehr als 50 Prozent über dem Vorjahreswert.
Die Wiener Börse hat gestern erneut mit Kursgewinnen geschlossen, der ATX stieg um 1,32 Prozent. Der DAX gewann nach
Verlusten am Vortag 0,47 Prozent dazu.