Das Ende eines Bundesliga-klubs
Der SV Mattersburg existiert nicht mehr. Das Risiko war möglichen Investoren zu groß. Tirol bleibt erstklassig.
sich vehement für den Erhalt des Betriebs eingesetzt hatte, musste letztlich auch die Aussichtslosigkeit des Unterfangens zur Kenntnis nehmen. „Wir haben im Ungewissen gefischt“, meinte der 32-Jährige. „Es hat Gespräche gegeben, es gab auch ernsthaftes Interesse, ich war auch optimistisch, dass wir das hinkriegen, aber dann wollte doch keiner das Risiko eingehen“, meinte Malic. Die Dimension des Kriminalfalls war nicht mehr absehbar. Was in Mattersburg vom Fußball übrig bleibt, ist der Nachwuchsbereich, diesen will man erhalten.
Gegen Ex-bank- und Klubchef Martin Pucher wird unter anderem wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. Er soll jahrelang Bilanzen gefälscht haben, es gilt die Unschuldsvermutung. Pucher war nicht nur Mattersburg-klubchef, sondern auch jahrelang Präsident der Fußball-bundesliga und hat in dieser Rolle dem Vernehmen nach bei den Klub-lizenzen besonders penibel hingesehen. Die noch verbliebenen Spieler des Klubs sind nunmehr ablösefrei auf dem Markt zu haben. Die letzten Gehälter konnten nicht mehr ausbezahlt werden, weil die Vereinskonten bereits gesperrt waren. Da es keinen Absteiger gibt, und derzeit nur 15 Vereine für die 2. Liga gemeldet sind, wird die Bundesliga den Aufstieg der zweiten Mannschaft des SK Rapid beim zuständigen Öfb-präsidium beantragen. Der SK Sturm hat ja auf diesen Schritt verzichtet.
Seitens der WSG Tirol meinte Sportdirektor Stefan Köck im ORF: „Es gehören zu dieser Geschichte zwei Faktoren, der sportliche und der wirtschaftliche. Wir haben wirtschaftlich sehr ordentlich gearbeitet, Mattersburg anscheinend nicht. Deshalb nützen wir die zweite Chance.“Die zahlreichen Kündigungen bei Hauptsponsor Swarovski blieben unerwähnt.