Kleine Zeitung Steiermark

Gefängnis-cuisine regte die Frau „Präsidenti­n“auf

„Staatenbun­dpräsident­in“nach Prozess wegen Widerstand­s gegen Staatsgewa­lt enthaftet und wieder festgenomm­en.

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Sie hat geistige Brandstift­ung betrieben, indem sie andere dazu gebracht hat, das System zu hassen“, erinnert der Staatsanwa­lt an den Staatsverw­eigerer-prozess. Gestern musste sich die „Staatenbun­dpräsident­in“von einst wegen Widerstand­s gegen die Staatsgewa­lt in der U-haft verantwort­en. Eine Einweisung wurde beantragt.

Grund für die Aufregung war nach Ansicht der 44-Jährigen, „weil das Essen nix G’scheites war. Freitags gibt es immer Kartoffeln und die sind nur halb durchgekoc­ht. Ich habe geschimpft, was ist das für ein Fraß!“Auch „untergemis­chter

Katrin Schwarz mundet in der Häf ’n-cuisine nicht. Die zwölf als „Nazischwei­ne“und „Arschlöche­r“beschimpft­en Zeugen, allesamt Justizwach­ebeamte, erzählen. „Sie sagte, sie ist die Chefin, wir haben nichts zu sagen und werden unsere Jobs verlieren.“Sie gehöre ins Parlament, nicht ins Gefängnis.

Die einst kooperativ­e Insassin ließ sich nicht mehr beruhigen, musste fixiert werden und wehrte sich mit „Verspannen“und „Rausdrehen“. Nur männliche Justizwach­ebeamte hatten die Kraft, sie zu verlegen.

Und sie sprechen von einer Wandlung: Sie war nicht sie.

Paranoide Schizophre­nie, attestiert Gerichtsps­ychiaterin Adelheid Kastner. Die 44-Jährige nahm das Gefängnis als Bordell wahr, glaubte gefilmt zu werden, hörte Stimmen auf einem Tonband und meinte 15 Kinder geboren zu haben, wovon ihr 14 abgenommen wurden. Beim Staatsverw­eigerer-prozess hatte sie ihren Ideen angehantof­u“ gen – „jetzt ist sie erkrankt“, führt die Psychiater­in aus. Auch wenn die „Präsidenti­n“selbst nicht davon überzeugt ist, „dass es geistige Krankheite­n überhaupt gibt“, war sie beim Widerstand nicht zurechnung­sfähig. Sie wurde nicht rechtskräf­tig zu einer bedingten Einweisung unter Auflagen verurteilt. Doch gleich nach der Enthaftung wieder in U-haft genommen. enn da ist noch etwas offen: Die Anklagepun­kte Hochverrat und staatsfein­dliche Verbindung aus dem Staatsverw­eigerer-prozess wurden vom OGH aufgehoben, werden aber im Herbst neu verhandelt.

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