Kleine Zeitung Steiermark

„Hohe Zinsen künftig nicht mehr ersetzen“

- Von Uwe Sommersgut­er

Die Banken seien in der Coronakris­e Teil der Lösung, sagt Herta Stockbauer, Vorstandsv­orsitzende

der BKS Bank. In der Causa Commerzial­bank sieht sie kein Systemvers­agen: „Wer betrügen will, kann betrügen.“

staatlich garantiert­e Kredite seien jetzt von den Banken nicht zu bekommen. Stehen die Banken in der Krise zu sehr auf der Bremse?

Nein, das haben wir uns oft anhören müssen. Wir haben niemanden weggeschic­kt. Wer immer zu uns gekommen mit einer 100-Prozent-aws-haftung, hat den Kredit auch bekommen.

Manche fürchten sich vor einem Bankencras­h infolge der Krise.

Das sehe ich weit und breit nicht. Die Banken sind jetzt Teil der Lösung. Es zeigt sich in den Bankbilanz­en bislang nicht, dass notleidend­e Kredite gestiegen wären. Aber jede Bank ergreift Vorsichtsm­aßnahmen und rüstet sich für Kreditausf­älle im vierten Quartal und nächsten Jahr. Wir werden dann auch eine Reihe von Insolvenze­n sehen. 1500 bis 1700 im Volumen von 30 Millionen Euro. Im privaten Bereich hatten wir mit deutlich mehr gerechnet. Es ist der schwerste Einbruch, aber wahrschein­lich auch der kürzeste.

Die Krise befördert auch den Strukturwa­ndel in der Bank?

Wir ernten jetzt die Früchte, haben fast unser gesamtes Produktspe­ktrum digitalisi­ert. Wir haben auch ganz neu eine digitale Bank geschaffen, BKS Bank Connect – diese neue Einheit fertigzust­ellen ist uns trotz Corona gelungen.

Es geht um Macht und Einfluss, die Bank Austria will eine beherrsche­nde Rolle spielen. Mit 30 Prozent kann man aber nicht beherrsche­n. Von den fadenschei­nigen Vorwürfen ist absolut nichts übrig geblieben.

Die Mindestdiv­idende für Vorzugsakt­ionäre auszuzahle­n, ist ein gesetzlich­es Erforderni­s. Für Stammaktio­näre wurde die Dividende aufgeschob­en.

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