Kleine Zeitung Steiermark

Domingo will kein Weinstein sein

- Plácido Domingo Harvey Weinstein

Startenor Plácido Domingo: „Es verletzt mich, so beschriebe­n zu werden“

Plácido Domingo, von Covid-19 genesen, will nicht als „Weinstein der Opernwelt“gelten.

Von seiner Covid-19-erkrankung hat er sich mittlerwei­le erholt. Doch seine Psyche bleibt angeschlag­en. Nun hat Startenor (79) angekündig­t, sich entschloss­ener gegen Vorwürfe des sexuellen Fehlverhal­tens wehren zu wollen. „Ich bin heute eine andere Person, ich habe keine Angst mehr“, sagte der Künstler im Interview mit der römischen Tageszeitu­ng „La Repubblica“.

„Als ich an Covid-19 erkrankt bin, habe ich mir selber versproche­n, dass ich mit all meinen Kräften für die Rehabiliti­erung meines Namens kämpfen werde, sollte ich wieder genesen. Ich habe niemanden missbrauch­t“, beteuerte Domingo. Aufgrund der gegen ihn laufenden Ermittlung­en habe er bisher geschwiege­n. „Ich bin wütend und deprimiert, vor allem, weil meine ganze Familie verwickelt wurde. Das Leid ist für uns alle enorm“, sagte der Spanier.

Dass er mit Hollywoodm­ogul verglichen und als „Weinstein der Opernwelt“bezeichnet worden sei, habe seiner Karriere enorm geschadet. „Es verletzt mich, so beschriebe­n zu werden. Man spricht, als wäre ich mit schweren Vorwürfen bereits vor Gericht gelandet, doch das ist nicht der Fall“, erklärte der Sänger, der gestern bei der Verleihung des Österreich­ischen Musiktheat­erpreises in Salzburg mit dem Sonderprei­s für sein Lebenswerk geehrt wurde.

Derzeit wünsche er sich nur eines: „Ich hoffe, Frieden zu finden und dass alles zu Ende geht.“

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