Erste Augustwoche in Spielfeld: 64.000 Kontrollen, 120 Abweisungen
Polizei und Bundesheer im Einsatz an der Grenze. Kleine-zeitungreporter kam allerdings an sechs Übergängen ohne Kontrolle durch.
Die Erfahrungen von zwei Grazer Kollegen auf der Rückfahrt von einem Slowenienurlaub nach Kärnten waren ernüchternd. In Laibach stiegen sie in einen Flixbus zu – und erfuhren erst dort, dass dieser aus Bulgarien kam. Kaum jemand trug die Maske (richtig), die Grenzkontrollen waren grenzwertig. Dieser Bericht löste nun eine parlamentarische Anfrage der SPÖ aus.
Freitag, 10 Uhr. Grenzpolizei und die BH Leibnitz haben Medien eingeladen, sich ein Bild von den Kontrollen zu machen. Markus Leodolter von der Kleinen Zeitung fährt indes selbst mehrere Grenzübergänge ab. Sicheldorf, Bad Radkersburg, Mureck, Spielfeld Bundesstraße und Autobahn, Langegg. Seine Bilanz: An der Autobahn sei er gefragt worden, woher er komme, in Sicheldorf habe das Heer seinen Pass kontrolliert. Sonst nichts.
20.000 bis 25.000 Fahrzeuge stellen sich täglich in Spielfeld zur Einreise an. Die Polizei muss zunächst – anhand von Kennzeichen, Dokumenten ... – herausfiltern, ob jemand aus einem Risikogebiet kommt. Werden Hotelrechnungen geprüft? „Es genügt die Glaubhaftmachung und das macht es natürlich etwas schwieriger. Aber wir tun unser Bestes“, erklärt Oberstleutnant Klaus Rexeis von der Grenzpolizei.
Dann kommen Soldaten im Assistenzeinsatz zum Zug: Immer wieder werden Autos oder Lkw gestoppt, wird Fieber gemessen. Gefragt sind aber vor allem Covid-19-tests, nicht älter als 72 Stunden und die Bestätigung ist bei Einreisen aus Risikoländern mitzuführen.
Bilanz von Wolfgang Klemencic (BH Leibnitz): 64.000 Kontrollen in der ersten Augustwoche, rund 50 Quarantäneverfügungen pro Tag, 120 Abweisungen. Abweisung heißt: zurück nach Slowenien. Kann man sicherstellen, dass der Betroffene dann nicht über einen anderen Grenzübergang kommt? Nein.