Kleine Zeitung Steiermark

„Fahrlässig­keit oder Eingreifen von außen“

- Rettungs- und Suchteams

Libanons Präsident schließt jetzt auch eine Rakete oder Bombe als Auslöser der Explosion nicht aus. Hisbollah weist alle Schuld von sich.

nerstag mehrere Hafenmitar­beiter festgenomm­en, darunter soll auch der Hafenchef sein.

Die Zahl der Todesopfer stieg inzwischen auf 154. Rund 5000 Menschen hatten bei der Explosion am Dienstagab­end Verletzung­en erlitten. Doch die Zahl der Opfer könnte noch weiter nach oben gehen.

aus der halben Welt, zivile Hilfsorgan­isationen und Soldaten, graben in den Trümmern der unzähligen eingestürz­ten Gebäude nach weiteren Verschütte­ten. Kräne und Bulldozer versuchten gestern, große Trümmertei­le wegzuräume­n. Das libanesisc­he Rote Kreuz geht davon aus, dass noch immer rund 100 Menschen vermisst werden. Dabei soll es sich vor allem um Hafenarbei­ter handeln. Mit Fotoalben und Bildern auf ihren Handys stehen verzweifel­te Angehörige an den Absperrung­en und suchen nach ihren vermissten Verwandten. Dabei kocht immer wieder auch Wut hoch: „Diese Regierung hat versagt.“„Die Explosion war am Dienstag, und sie arbeiten noch immer langsam.“„Wenn noch Lebende unter den Trümmern festgesess­en haben, dann sind sie jetzt tot“, rufen erboste Einwohner den Helfern zu.

auf die Regierung und die politische Elite ist groß. In der Nacht auf gestern kam es zu Protesten.

Mehrere Menschen wurden bei Zusammenst­ößen mit Sicherheit­skräften verletzt, berichtet die staatliche Nachrichte­nagentur NNA. Die Wut der Bevölkerun­g bekam auch Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron zu spüren, der die zerstörte Gegend besuchte und Maßnahmen gegen die ausufernde Korruption im Land forderte. Der Libanon war früher Teil des französisc­hen Mandatsgeb­iets im Nahen Osten, die beiden Länder sind noch immer eng verbunden. „Warum sind Sie gekommen“, schrien dem französisc­hen Präsidente­n erboste Bewohner zu. „Wo waren Sie gestern? Wo waren Sie, als diese Bomben im Hafen gelagert wurden?“

Rund 80.000 Kinder sind laut Un-angaben durch die Katastroph­e obdachlos geworden. Viele Haushalte hätten kaum noch Wasser oder Strom, mehr als 120 Schulen sollen beschädigt worden sein, erklärte gestern die Sprecherin des Kinderhilf­swerks Unicef, Marixie Mercado. Beiruts Gouverneur hatte zuvor erklärt, durch die Explosion könnten in Libanons Hauptstadt bis zu 250.000 Menschen obdachlos geworden sein. Beschädigt wurden laut WHO auch die Spitäler, die hoffnungsl­os überfüllt sind.

Heute sollen Hilfsflüge aus Frankreich, Kuwait, Katar und Russland im Libanon landen. Die EU gab 33 Millionen Euro an Soforthilf­e frei, Papst Franziskus spendete 250.000 Euro an die libanesisc­he Kirche – zur Unterstütz­ung von Familien.

Währenddes­sen wurde im Hafen der südindisch­en Stadt Chennai die Lagerung von knapp 700 Tonnen Ammoniumni­trat aufgedeckt. Die indischen Behörden hatten eine Überprüfun­g aller Lager angeordnet.

Zuerst zum Wetter: „Detlef “macht sich breit. Nach einem äußerst verregnete­n Juli und gleich mehreren Starkregen-ereignisse­n Anfang August hat sich Hoch „Detlef “nun über große Teile Europas ausgestrec­kt. Und sorgt damit – in diesem Jahr die Ausnahme – nun ein paar Tage für stabileres Sommerwett­er, wie Zamg-meteorolog­e Christian Pehsl prognostiz­iert. Die 30-Grad-marke wird

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Erschöpfte Einsatzkrä­fte und verzweifel­te Libanesen, die alles verloren haben
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