Kleine Zeitung Steiermark

Eine wunderbar einsame Insel

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Die Insel backt in der Hochsommer­hitze, die Ägäis changiert zwischen Türkis- und Azurblau, am Horizont tanzen die Kites der Surfer, in der Wettervorh­ersage gibt es nur zwei Variablen: Wind oder wenig Wind. Der Ägäis-wind Meltemi ist fleißig. Aber an den Stränden sind die Schirme merklich ausgedünnt – die Vier-meterabsta­ndsregel zwischen den Liegen ist eine Erklärung, die mangelnde Nachfrage die andere.

In den Restaurant­s – einige der liebsten Lokale in Arkasa und Finiki sperren erst jetzt, Anfang August, auf –, in den Kafenia (den traditione­llen griechisch­en Kaffeehäus­ern) und an den Stränden wird vor allem eine Sprache gesprochen: Griechisch.

gilt die Aufforderu­ng, doch im eigenen Land Urlaub zu machen, staatliche­r Zuschuss inklusive – und das geringe Touristena­ufkommen aus dem Ausland erlaubt es wiederum den Karpathiot­en,

Ägäis

Finíki Arkasa

Auf der Dodekanes-insel Karpathos macht man heuer Urlaub unter Griechen. Oder hat sie

sogar manchmal ganz für sich alleine.

selbst einmal ihre Insel zu genießen. Die Postkarten-buchten Panagia und Achata sind spätestens ab dem Nachmittag fest in der Hand griechisch­er Familien.

Eine halb leere Insel ist für uns Touristen ein Geschenk, für die Einheimisc­hen eine Härteprobe – mit der sie sich mit dem den Insulanern eigenen Pragmatism­us arrangiert haben: „Die Saison heuer bedeutet weniger Geld, aber auch weniger Stress“, sagt Bar-chef Manolo. In der urigen Taverne am Strand Agios Theodoros, wo es die beste Fava der ganzen Insel gibt, erklärt die Chefin: „Eine ruhige Saison ist okay, eine zweite überstehen wir aber nicht.“Die Hoffnung ruht nun darauf, dass die Italiener heuer noch nach Karpathos kommen. Sie machen in normalen Saisonen einen Großteil der Gäste aus.

Maskenpfli­cht

Anders als Italien ist Griechenla­nd so gut durch die Pandemie gekommen wie kaum ein anderes europäisch­es Land: Frühe Maßnahmen, strenge Regeln und ein rigider Lockdown haben die Zahl der Fälle niedrig gehalten. Die Mund-nasenschut­zmaske trägt man im Supermarkt, in den Lokalen hält sich das Personal strikt an die Vorschrift­en. Doch da sich das Leben vor allem im Freien abspielt, gelingt eine echte Auszeit von einer Welt, die sich in einer Pandemie befindet.

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Die Kitesurfer freut der Meltemi, manche Einheimisc­hen die Ruhe
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