Das ruhige Eck
Das Waldviertel, links oben in Niederösterreich, hat in den vergangenen Jahren ein wenig den Ruf als „Toskana der Wiener“erworben – jener Ort, an dem sich die Hauptstädter in ihre sanierten Wochenendmühlen verrollen, wenn es in der Stadt unerträglich wird.
Aber keine Angst. Abseits einiger Hotspots (etwa das Kamptal ) ist es alles andere als überlaufen. Es mag 13 Jahre her sein, dass ich einen herrlich heißen Altweibersommer (sagt man das noch?) auf der ruhigsten Weitwanderstrecke überhaupt verbracht habe: jenem Abschnitt des NÖ Landesrundwanderweges, der vom Kraftwerk Persenbeug an der Donau nach Norden bis Heidenreichstein und von dort nach Osten bis Drosendorf führt. Einerlei, ob man das wegen des (gemütlichen) Ostrong-hügelzugs, des endlosen Weinsberger Walds, der mystischen Moore im Norden, der sagenhaften Thayatäler oder der urigen Wirtshäuser an der Strecke macht: Was dem Waldviertel aus allen Poren quillt, ist die Ruhe. Immer noch.