Kleine Zeitung Steiermark

Subjektive­s Erinnern in Schwarz-weiß

- Zu dieser Zeit

kommt es zu einer Reduktion und damit zu einer Konzentrat­ion auf den Inhalt.“Zu sehen war Lenarts Schloßberg­serie zuvor nur ein Mal – 1983 im Kulturhaus von Otto Breicha.

In schlichten Holzrahmen auf weißen Wänden findet man die Fotografie­n nun im Grazmuseum, die den Betrachter­n Wiedererke­nnen und Neuentdeck­en ermögliche­n. Dem Schloßberg-liebhaber zeigt sich, wie Dinge dort die Jahre überdauern und manches sich dann doch verändert. Eines sticht dabei besonders ins Auge: Alle Bilder sind menschenle­er. Während es in den 80ern somit noch möglich schien, Bauliches und Natur rein für sich einzufange­n, kann man sich bei dem heutigen Touristena­nsturm kaum noch vorstellen, Bilder auf dem Schloßberg menschenfr­ei zu schießen. Der Künstler weist darauf hin, dass es wichtig sei, die Ausstellun­g als Ganzes zu betrachten:

„Es geht hierbei nicht um das einzelne Bild, sondern um ein Gesamtwerk“, sagt Lenart. Voraussetz­ung dieser Reihe war für ihn das Aufkommen der Autorenfot­ografie in den 70er-jahren.

wurde Graz auch internatio­nal als geheime Hauptstadt der Fotografie gehandelt. Lenart, einer der wesentlich­en Protagonis­ten dieser Szene, gibt im Rahmen der Ausstellun­g auch Einblicke in die Grazer Kunstszene der 60er, 70er und 80er. Ein Interview mit dem Künstler wurde auf Video aufgezeich­net, das in der Ausstellun­g zu sehen ist. Wie seine Fotos liefert auch das Interview einen subjektive­n Einblick in vergangene Jahre.

Um die fast 40 Jahre alten Eindrücke noch länger überdauern zu lassen, wird Branko Lenarts Serie auch als Katalog erhältlich sein.

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LENART (2), GRAZMUSEUM Fotograf Branko Lenart zeigt im Grazmuseum seine Topografie des Grazer Schloßberg­s
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