Jeder Dritte leidet unter Corona – finanziell
Lockdown und Wirtschaftskrise fordern die Österreicher massiv: Jeder Dritte muss mit finanziellen Einbußen leben, so eine aktuelle Umfrage. Besonders betroffen sind die 30- bis 49-Jährigen.
Angst vor Ansteckung? Probleme mit dem Social Distancing? Ärger über geplatzte Urlaubspläne? Oder Unzufriedenheit über das Maskentragen bei der herrschenden Sommerhitze? Das alles scheinen die Österreicher noch irgendwie wegzustecken – es sind die finanziellen Auswirkungen der Coronakrise, die den Menschen immer größere Sorgen bereiten. Denn Lockdown und Wirtschaftskrise machen sich schon seit Wochen im Börsel der Österreicher mehr oder weniger stark bemerkbar.
Immerhin ein Drittel aller Befragten gab bei einer aktuellen Untersuchung an, dass die Coronakrise für sie mit finanziellen Einbußen verbunden sei.
Vier von zehn Berufstätigen müssen derzeit bei ihren Ausgaben zurückstecken, so die Umfrage von Integral im Auftrag der Erste Bank. Telefonisch oder online befragt wurden 1000 Österreicher ab 14 Jahren – von Mitte bis Ende Juni.
Am stärksten von finanziellen Einbußen betroffen ist laut Umfrage die Gruppe der 30- bis 49Jährigen, bei denen fast die Hälfte angibt, durch die Krise finanzielle Einschränkungen zu spüren. Insgesamt betonten rund 32 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie aufgrund der Krise derzeit ein geringeres Einkommen als üblich hätten. Dennoch wollen sie in den kommenden Monaten noch mehr
ker gefragt, da Wohnraum in der Krise einen wichtigeren Stellenwert bekommen hat“, kennt Erste-bank-chef Peter Bosek das Kundenverhalten.
Wenn auch Einkommen und Kaufkraft seit Beginn der Coronakrise gesunken sind, das Sicherheitsgefühl der Österreicher leidet (noch) nicht unter den Geschehnissen der vergangenen Monate: Knapp 97 Prozent der Menschen im Land fühlen sich „sehr sicher“(71,7 Prozent) oder „eher sicher“(25 Prozent). Das Sicherheitsgefühl ist „zwischen Dezember 2019 und Juni 2020 nochmals stark gestiegen“, ergab eine Umfrage des Innenministeriums, die zeitgleich mit der Wirtschafts
unter mehr als 1500 Männern und Frauen ab 16 Jahren durchgeführt wurde. Am meisten Sorgen bereiten Wirtschaftskrise und Inflation, wovon sich 31,3 Prozent „ziemlich bedroht“und 13,1 Prozent „sehr bedroht“fühlen. Die Kürzung oder Unfinanzierbarkeit der Pensionen sieht knapp ein Drittel als Bedrohung. Kürzungen bei Sozialleistungen fürchtet rund ein Viertel, die stark steigende Arbeitslosigkeit bedroht zwölf Prozent „ziemlich“.
Auch die Maßnahmen der Bundesregierung in der Coronakrise waren Thema der Umfrage. Diese beurteilten stolze 55 Prozent als „angemessen für die Situation“und nur 2,6 Prozent als „überreagierend“.